CH-Schluss: Klar fester – Positive US-Konjunkturdaten treiben

An späteren Nachmittag kletterte die Börse dank positiv eingeschätzten US-Konjunkturdaten auf ein Tageshoch. Insbesondere der schwächer als erwartete Rückgang beim Verkauf bestehender US-Häuser stiess auf positives Echo. Auch der Sammelindex der US-Frühindikatoren sank weniger stark als erwartet. Das zeuge davon, dass die Erholung der Industriekonjunktur moderat weitergehe, kommentierte ein Analyst.


Der SMI stieg bis Handelsende um 1,0% auf 6’194,18 Punkte (Tageshoch: 6’218,67) und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,94% auf 5’477,81 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte mit 0,96% auf 946,88 Punkte mehr zu.


Die höchsten Aufschläge im SMI zeigte mit Julius Bär (+5,0%) allerdings ein Unternehmen, das seine Halbjahreszahlen bereits am Mittwoch vorgelegt hatte. Bereits am Berichtstag hatten Julius Bär um 6,3% zugelegen können. Die Analysten von UBS und Vontobel erhöhten ihr Kursziel für die Valoren am Donnerstag leicht.


Mit seinen am Donnerstag vorgelegten Halbjahreszahlen konnte auch ABB (+4,2%) positiv überraschen. Nebst der weitergehenden Erholung der Basisaufträge seien auch die tiefer als bisher veranschlagten Kosten für das Restrukturierungsprogramm positiv, hiess es etwa bei der ZKB. «Durchs Band starke Zahlen, gut ist vor allem der Bestellungseingang», lobten auch die Analysten von Cheuvreux.


Deutliche Gewinne konnten zudem Holcim (+3,0%) verbuchen: Am Markt wurde über eine Fusion der beiden indischen Holcim-Töchter ACC und Ambuja Cement spekuliert, die Kostensynergien freisetzen könnte. Gesucht waren zudem die Luxusgütertitel Richemont (+2,9%) und Swatch (+2,4%). In den USA wurden Umfragen veröffentlicht, die auf Ausgabensteigerungen für Luxusgüter im laufenden Jahr hinwiesen.


Roche gelang mit dem Halbjahresresultat eine Punktlandung auf den Konsensschätzungen. Die Genussscheine lagen bis Handelsende mit 1,0% im Plus. Allerdings hatte das Papier in den letzten Tagen wegen negativer Nachrichten zu Avastin bei Brustkrebs rund 10% eingebüsst. Die Titel der Konkurrentin Novartis (+1,1%) notierten leicht besser.


CS (-1,0%) gehörten zu den wenigen Verlierern im SMI, nachdem die Zahlen für das zweite Quartal nur nur bedingt zu überzeugen vermochte. Um Sonderfaktoren bereinigt sei das Ergebnis hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hiess es am Markt. UBS (+2,0%) vermochten sich dagegen deutlich im Plus zu behaupten. Am Markt wurden von Umschichtungen von CS in UBS gesprochen.


Klarer Verlierer unter den SMI/SLI-Titeln waren Syngenta (-5,3%), nachdem das Agrounternehmen mit den Halbjahreszahlen die Prognosen auf Gewinnebene verfehlt hatte. Analysten sprachen zudem teilweise von einem «enttäuschenden Ausblick».


Auch Sonova (-1,8%) standen am Donnerstag unter Druck. Am Markt wurde dies auf ein abgeflachtes Marktwachstum des US-Hörmittelmarkts zurückgeführt. Weil die Quartals-Wachstumszahlen des US-Markts stark schwankten, sei dem Rückgang aber keine wesentliche Bedeutung beizumessen zu sein, relativierten Analysten.


Am breiten Markt gaben Cytos (-7,3%) nach Veröffentlichung von Quartalszahlen deutlich nach. Zwar wurden die Resultate von Analysten teilweise gelobt, allerdings wurde auch auf die Gefahr möglicher Rückschläge in der Pipeline hingewiesen.


Sulzer (-1,6%) notierten ebenfalls im Minus. Mit den Halbjahreszahlen hatte das Industrieunternehmen zwar die Erwartungen getroffen. Am Markt wurde aber darauf verwiesen, dass die Aktie am Vortag bereits 3% zugelegt hatte.


(awp/mc/hfu/35)

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