CH-Schluss: Knapp gehalten – Technische Erholung nicht nachhaltig

Die technische Erholung nach den gestrigen deutlichen Verlusten war aber nicht von Nachhaltigkeit geprägt. Denn am Nachmittag bröckelten die Gewinne ab. Eine Schätzungsrevision für die US-Investmentbank Merrill Lynch dürfte den Ausschlag dafür gegeben haben.


Die konjunkturseitigen Signale sind am Mittwoch uneinheitlich ausgefallen. Während gemäss dem ADP-Arbeitsmarktbericht die Beschäftigungszahl deutlicher als erwartet gesunken ist, hat sich der Auftragseingang in der Industrie im Mai wie erwartet positiv entwickelt. Beide Datenkränzen erhielten am Markt allerdings nicht allzu grosse Aufmerksamkeit, hiess es. Viel wichtiger sei der US-Arbeitsmarktbericht, der morgen Donnerstag veröffentlicht wird.


Bis Börsenschluss büsste der SMI leichte 0,09% oder 5,92 Stellen auf 6’843,75 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende SLI ging gar um 0,50% auf 1’025,75 Zähler und der breite SPI um 0,22% auf 5’744,93 Punkte zurück.


Das Bild bei den Bluechips – vor allem bei Finanzwerten – war lange Zeit stark von technischen Erholungstendenzen geprägt. Davon profitierten die UBS-Valoren, die teilweise um über 4,6% angestiegen sind, am meisten. Am Ende notierten UBS auf 20,62 CHF entsprechend einem Plus von «nur» noch 1,6%. Zurückgebunden wurden die Titel aufgrund einer Gewinnschätzungsrückstufung um rund 30% bei Merrill Lynch durch die Oppenheimer-Analystin Meredith Whitney. Auch die UBS sei von Schätzungsreduktionen durch Whitney nicht verschont geblieben, hiess es.


Bei weiteren Finanzwerten im SMI/SLI war in der zweiten Handelshälfte ebenfalls eine rückläufige Kursentwicklung zu sehen. So rutschten beispielsweise Bâloise (-0,2% auf 102,60 CHF), Swiss Re (-0,8% auf 66,15 CHF), CS (-0,9% auf 44,92 CHF), ZFS (-0,8% auf 253,75 CHF) oder Julius Bär (-1,1% auf 64,15 CHF) allesamt ins Minus.


Am deutlichsten gaben bei den Bluechips allerdings Synthes (-4,3% auf 313,50 CHF), Petroplus (-3,5% auf 50,75 CHF), Nobel Biocare (-3,8% auf 31,28 CHF) oder Geberit (-3,4% auf 140,00 CHF) nach. Dies allerdings ohne dass es kursrelevante Nachrichten zu diesen Unternehmen gegeben hätte.


Bei den Schwergewichten drückten Nestlé (-2,1% auf 45,34 CHF) stark auf den Index. Gegensteuer gaben die defensiven Novartis (+3,4% auf 58,00 CHF) und Roche (+1,0% auf 183,60 CHF). Givaudan (+0,9% auf 917,00 CHF) und SGS (+0,6% auf 1’451 CHF) waren ebenfalls unter den wenigen Gewinnern zu finden.


Im breiten Markt führten bei Dufry (-4,5%) Probleme bei der Südamerikatochter zu verstärkten Abgaben. Auf der Gegenseite legten die Titel der Bank Sarasin um 3,1% zu. Die Bank zweiplus – ein Joint Venture von Sarasin und der AIG Private Bank – hat gestern ihre operative Tätigkeit aufgenommen und mit der Kooperation mit Swiss Life gleich einen ersten Erfolg verbuchen können. (awp/mc/pg/31)

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