CH-Schluss: Knappes Minus nach ruhiger Sitzung

Wenig Bewegung lösten die um 14.30 Uhr veröffentlichten Daten zum US-Immobilienmarkt aus: Sie seien mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, hiess es.

Insgesamt sei das Geschehen wegen mangelnder Unternehmens- und sonstiger News insgesamt sehr ruhig verlaufen, hiess es in Handelskreisen. Der Markt wisse derzeit nicht so richtig, wohin er wolle, dementsprechend verharrten die Investoren zu einem guten Teil an den Seitenlinien. Von den Schwergewichten lagen vor allem Nestlé zum Schluss deutlich im Minus.

Das Blue Chips Barometer SMI verlor 32,33 Punkte bzw. 0,35% auf 9`333,40 Punkte, der breitere Swiss Performance Index (SPI) büsste derweil 25,24 Punkte bzw. 0,33% auf 7`609,47 Zähler ein.

Da kaum fundamentale News zu einzelnen Titeln vorhanden waren, hielten sich die Ausschläge der einzelnen Titel in Grenzen. Die schwächsten Werte waren Julius Bär (-1,3% auf 89,90 CHF) und SGS (-1,3% auf 1`514 CHF).

Gerüchte, wonach die Swatch Group die Einführung einer Einheitsaktie oder die Dekotierung der Namenaktie in Erwägung zieht, fanden kaum Echo am Markt: Die Inhaberaktie verlor 1,1% auf 348 CHF, die Namenaktie 0,6% auf 69,60 CHF. Das Gerücht, welches von den meisten Marktteilnehmern sofort als sehr unwahrscheinlich bezeichnet wurde, ist von Swatch gegenüber AWP denn auch klar dementiert worden. Neue Impulse könnten die Swatch-Titel dagegen am Donnerstag, wenn die Zahlen zu den Uhrenexporten auf dem Programm stehen, erhalten.

Unter den grössten Verlierern war auch das SMI-Schwergewicht Nestlé (-0,9% auf 462,50 CHF). Die jüngste, seit gut einer Woche anhaltende Kursschwäche der Nestlé-Aktien gebe noch immer Rätsel auf, heisst es in Handelskreisen. Einige Händler erklären sich den Verkaufsdruck auch mit einem Domino-Effekt der Bewertungskorrektur bei Sanofi-Aventis, bei der Nestlé via L`Oreal indirekt massgeblich beteiligt ist. Neben Nestlé verloren auch die anderen Schwergewichte (Novartis, Roche, UBS) an Terrain, allerdings nur knapp überdurchschnittlich.

Lange SMI-Spitzenreiter und zum Schluss an zweiter Stelle lagen Adecco (+0,9% auf 93,00 CHF). Die vom Personaldienstleister am Vortag kommunizierte Akquisition der deutschen Tuja-Gruppe wurde von Analysten wohlwollend kommentiert und bescherte der Aktie Kurszielerhöhungen u.a. durch UBS, Merrill Lynch, Goldman Sachs, Helvea oder die Bank Vontobel.

Der Versicherer ZFS gewann 0,9% auf 388 CHF. Die Aktie profitierte zumindest zum Teil von einer Höherstufung des Kreditratings durch die Agentur Standard & Poor`s auf `AA-` von zuvor `A+`. Der Schritt sei zwar so erwartet worden, aber natürlich trotzdem positiv, hiess es. Grösster SMI-Gewinner waren mit Baloise (+1,0% auf 124,30 CHF) ein anderer Versicherer, ohne dass fundamentale News vorhanden gewesen wären.

Im breiten Markt waren Also nach einer Gewinnwarnung mit -5% unter den grössten Verlierern. Bei Barry Callebaut (-0,6%) kam es im Laufe des Tages zu Gewinnmitnahmen, anfänglich hatte der Titel von einem neuen Outsourcing-Auftrag von Cadbury Schweppes profitiert. Züblin legten nach Ganzjahreszahlen 2,5% zu. (awp/mc/ar)

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