CH-Schluss: Knappes Minus nach wenig bewegter Sitzung
Im Vorfeld der mit Spannung erwarten Sitzungen wichtiger Notenbanken von kommender Woche sei eine gewisse Zurückhaltung aufgekommen. Mit Ungeduld werde vor allem auf die Massnahmen der Fed gewartet.
Die am Nachmittag in den USA publizierten Konjunkturdaten blieben insgesamt ohne grosse Auswirkungen. Die US-Wirtschaft ist gemäss den ersten Daten zum BIP im dritten Quartal wie erwartet um 2,0% gewachsen. Sie sei noch immer nicht richtig in Schwung gekommen, kommentierten dies Experten. Überraschend gestiegen ist dennoch der Einkaufsmanagerindex in Chicago, wogegen sich das Konsumentenvertrauen gemäss Uni Michigan stärker als erwartet verringert hat.
Der SMI schloss 0,19% tiefer bei 6`472,23 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein knappes Minus von 0,1%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,26% auf 1`000,61 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,10% auf 5`754,64 Punkte.
Petroplus beendeten das Geschäft mit einem Minus von 3,0% als grösster Verlierer. Damit hat die Aktie nach einer kleinen Verschnaufpause die vergangene Woche eingeleitete Abwärtsbewegung wieder aufgenommen. Petroplus wird am kommenden Mittwoch das Quartalsergebnis vorlegen.
Überdurchschnittlich waren auch die Verluste von Syngenta (-1,8%), Transocean (-1,3%) oder CS (-1,8%). CS hielten sich damit weniger gut als UBS (-0,5%).
Synthes (-1,8%) standen ebenfalls etwas unter Druck. Die Titel wurden von Nachrichten des US-Konkurrenten Zimmer gebremst, welcher über einen schleppenden Geschäftsgang berichtet und die Prognosen gesenkt hat. Hierzulande wurden die Abgaben von Synthes teilweise als ungerechtfertigt bezeichnet, da Synthes die Zahlen bereits vorgelegt hat und weitere Marktanteile gewonnen haben dürfte.
ABB (-1,5%) knüpften an die Vortagesverluste im Anschluss an die Neunmonatszahlen an. Auch diese Abgaben werden im Handel teils als ungerechtfertigt bezeichnet. Der Technologiekonzern habe gestern Donnerstag ein «Top-Ergebnis» vorgelegt, hiess es dazu im Handel. JP Morgan hat im Nachgang zu den Zahlen das Rating «Overweight» bestätigt, das Kursziel allerdings leicht auf 24,50 von 25 CHF zurückgenommen. Die Ergebnisse des dritten Quartals seien nicht so gut ausgefallen wie gehofft, lautete die Einschätzung der amerikanischen Bank.
Im Bereich von 1% bewegten sich die Terrainverluste bei Swiss Life und Adecco.
An der Spitze beendeten Julius Bär (+1,6%) und Logitech (+1,5%) den Handel. Nach den Gewinnmitnahmen vom Vortag seien Logitech auf tieferem Niveau wieder gesucht gewesen, hiess es dazu.
Im breiten Markt zogen StarragHeckert (+4,2%) deutlich an. Das Unternehmen hat am Morgen von einem Aufschwung auf allerdings tiefem Niveau berichtet und stellte einen Gewinn für das Ganzjahr 2010 sowie eine weitere Nennwertrückzahlung in Aussicht.
OC Oerlikon (+3,4%) erhielten von einer Heraufstufung auf «Übergewichten» durch die ZKB Unterstützung.
Meyer Burger (+1,8%) wurden von einer Erhöhung der Umsatzprognose getrieben und Züblin (+3,9%) von provisorischen Zahlen zum Halbjahr.
Auf der Gegenseite fielen Schmolz+Bickenbach (-7,1%) auf, die unter der am Vorabend genehmigten Kapitalerhöhung litten. (awp/mc/gh/29)