CH-Schluss: Kräftige Erholung – u.a. dank Novartis

Die Sitzung zum grossen Verfall hat schon mit höheren Notierungen auf breiter Front eröffnet, am Nachmittag brachten dann verschiedene neue Konjunkturdaten aus den USA nochmals zusätzlichen Schwung.


Insbesondere die Daten zu den Konsumentenpreisen, welche tiefer ausgefallen sind als erwartet, hätten den Marktteilnehmern Freude bereitet, hiess es im Handel. Mit den Makrodaten vom Donnerstag und nun vom Freitag habe das Inflations-Gespenst seinen Schrecken wieder etwas verloren und baldige weitere Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank seien damit unwahrscheinlicher geworden.


Der SMI rückte um 1,11% respektive 103,45 Punkte auf 9’395,75 Zähler vor, im Wochenvergleich ergab dies ein Plus von 2,7%. Der breitere SPI gewann 79,56 Einheiten oder 1,05% auf 7’648,79 Punkte.


Auf dem fast durchwegs grün gefärbten Kurszettel stachen Novartis mit einem Plus von 2,1% auf 69,80 CHF hervor. Der Titel profitierte dabei von zwei Faktoren, einerseits von positiven Studiendaten zu Prexige und andererseits von Gerüchten um eine mögliche Übernahme durch zwei Hedge Funds. Den Spekulationen zu Folge wäre die Finanzierung für eine Übernahme in dieser Grössenordnung für die Hedge-Funds kein Problem. Ein Händler in Zürich äusserte sich gegenüber diesen Gerüchten allerdings skeptisch. Heute sei in dieser Hinsicht zwar fast alles möglich, er halte eine Übernahme von Novartis aber für eher unwahrscheinlich. Zur Studie hiess es seitens der Bank Vontobel, dass diese die Sicherheit von Prexige unter den angeprangerten COX-2-Hemmern der Antirheumatika untermauere. Prexige habe deswegen bessere Chancen auf eine US-Zulassung als Arcoxia von Merck.


In der Spitzengruppe landeten zum Schluss auch ZFS (+2,5% auf 389,50 CHF) als Tagessieger, Givaudan (+2,3% auf 1’209 CHF) und Swiss Re (+1,9% auf 116,50 CHF). Die Bank Sarasin hat die Aktien von ZFS in ihr Research-Universum aufgenommen und dabei eine Kaufempfehlung abgegeben. Besser als der Markt hielten sich daneben auch Holcim (+1,7% auf 132,80 CHF), Bâloise (+1,6% auf 124,10 CHF) oder Swiss Life (+1,4% auf 328,50 CHF).


Als Bremsen mit unterdurchschnittlichen Avancen agierten Roche (+0,8% auf 220 CHF) und Nestlé (+0,4% auf 467 CHF) oder auch ABB (+0,7% auf 27,65 CHF). Als Titel mit negativen Vorzeichen beendeten SGS (-0,4% auf 1’534 CHF) das Rennen. SGS hatten allerdings am Vortag überdurchschnittlich zugelegt, die Korrektur hält sich also in engem Rahmen.


Im breiten Markt stand das glänzende Börsendebut von Goldbach Media im Mittelpunkt. Der Titel sauste gegenüber dem Ausgabepreis von 42 CHF um rund 36% auf 57 CHF in die Höhe.


Guter Nachfrage erfreuten sich auch Actelion (+2,1%). Laut Händlern steht noch heute Abend bzw. am Montag eine Entscheidung der FDA zu den Konkurrenzprodukten Thelin und Ambrisentan an, welche den Kurs von Actelion weiter beeinflussen könnten. Die heutigen Avancen wurden indes auf positive Aussagen eines Unternehmenssprechers im Zusammenhang mit Tracleer zurückführt.


Sarasin (+4,1%) fielen mit einem noch markanteren Aufschwung auf. Der Titel wurde in der Schlussphase gar vom Handel ausgesetzt. Auf der Verlierseite landeten dagegen Day (-7,3%). Der Titel hatte in den Wochen zuvor allerdings den Kurs von gut 30 CHF auf das heutige Mehrjahreshoch von 71,45 CHF mehr als verdoppelt, ehe am späten Nachmittag der jähe Absturz erfolgte. (awp/mc/ab)

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