CH-Schluss: Leicht fester – Zykliker und Swiss Life gesucht

Die EU-Kommission hatte am Berichtstag die staatlichen Rettungshilfen für drei angeschlagene irische Banken genehmigt. Auch hatte China weitere Unterstützung zur Bewältigung der europäischen Schuldenkrise zugesagt. Zudem hätten die in der Folge europaweit festeren Aktienmärkte und auch eine freundliche Wall Street gestützt, hiess es. So erreichten beispielsweise der deutsche Aktienindizes DAX und der US-Leitindex Dow Jones zwischenzeitlich neue Jahreshöchstniveaus.


Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,57% höher auf 6’558,17 Punkten. Damit ist der SMI von seinem bisherigen Jahreshöchststand auf rund 6’991 Punkten von Mitte April weit entfernt. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg am Dienstag um 0,71% auf 1’035,79 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann um 0,59% auf 5’887,61 Punkte.


Aus dem SMI/SLI-Tableau erzielten konjunktursensitive Werte und Swiss Life die prozentual grössten Gewinne. So legten Holcim (+2,8%) und Swiss Life (ebenfalls +2,8%) markant zu und konnten ihre jüngsten Avancen fortsetzen.


Unter den weiteren zyklischen Titeln fielen Petroplus (+2,3%), Clariant (+2,2%) oder Adecco (+2,1%) durch deutliche Gewinne auf. Die Gewinne von Adecco wurden unter Marktbeobachtern einerseits auf Deckungskäufe zurückgeführt. Andererseits hätten die Titel weiter von einer Rating-Hochstufung durch die Bank Sarasin auf «Buy» von «Neutral» von gestern Montag profitiert.


Richemont (+2,2%) erhielten Rückenwind von der starken Zunahme der Schweizer Uhrenexporte im November. Vor allem im oberen Preissegment konnte ein markanter Zuwachs der Ausfuhren um bis zu 40% verzeichnet werden, was vornehmlich Richemont zugute kam. Swatch (+0,5%) hinkten daher etwas nach.


Actelion (+1,3%), Kühne+Nagel (+0,9%) und Syngenta (ebenfalls +0,9%) legten auch etwas überdurchschnittlich zu. Actelion seien auf tieferem Niveau wieder gesucht gewesen, so Marktbeobachter. Syngenta hätten von einer Branchenstudie von Merrill Lynch profitiert.


Unter den Bankwerten legten Julius Bär (+1,0%) deutlicher als UBS (+0,8%) und CS (+0,6%). Im Assekuranzsektor konnten neben den sehr gefragten Swiss Life (+2,8%) auch ZFS (+0,7%) und Swiss Re (+0,7%) zulegen. ZFS hätten allerdings phasenweise unter Spekulationen über ein Interesse an der Übernahme des britischen Automobil-Versicherers Admiral gelitten.


ABB (Aktie +0,6%) hatte am Dienstag einen kleineren Auftrag über 39 Mio USD vermeldet, nachdem der Konzern am Vortag über einen Grossauftrag von 580 Mio USD informiert hatte.


Die Index-Schwergewichte Nestlé avancierten um +0,8%. Demgegenüber waren die beiden Pharmatitel Novartis (-0,2%) und Roche (-0,1%) nicht gefragt. Weitere Verlierer waren SGS (-0,5%) und Lonza (-0,1%)


Im breiten Markt hätten Lenzerheide Bergbahnen (+11%) von den guten Wintersportbedingungen profitiert, so Marktbeobachter. Perrot Duval (+6,3%) erhielten von den Halbjahreszahlen Unterstützung. Der Umsatz im ersten Halbjahr ist gegenüber der Vorjahresperiode um 40% gestiegen.


Bucher Industries (+2,1%) profitierten von einem Auftrag über 40 Mio CHF aus Indien. Für Schweiter (+1,4% auf 750 CHF) geht die Bank Vontobel von einer deutlich höheren Marge im Bereich 3A Composites aus und erhöht in diesem Zusammenhang das Kursziel auf 930 CHF von bisher 770 CHF.


Die deutlichsten Einbussen erlitten Sunstar (-6,9%) gefolgt von IPS Packaging (-5,7%) und Addex (-5,3%). Feintool (-1,8%) wurden von der Bank Vontobel auf «Reduce» von bisher «Hold» zurückgenommen. (awp/mc/ps/24)

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