CH-Schluss: Leichte Gewinne nach volatilem Verlauf – Nestlé bremsen

Ein besseres Abschneiden hatten vor allem die schwachen Nestlé verhindert. Die Arbeitsmarktdaten aus den USA seien insgesamt enttäuschend ausgefallen und blieben ein Unsicherheitsfaktor für die konjunkturelle Weiterentwicklung, hiess es in Marktkreisen. Eine Verbesserung sei zwar erkennbar, sie verlaufe aber sehr zäh. Ein baldiger geldpolitischer Strategiewechsel der US-Notenbank lasse sich daraus nicht ableiten.


Der SMI legte schliesslich 0,13% auf 6’293,61 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 0,1%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,50% auf 961,27 Punkte und der breite SPI um 0,15% auf 5’420,83 Punkte.


Die grössten Gewinne im mehrheitlich schwarzen Tableau verzeichneten CS (+3,3%), Clariant (+3,0%) und Actelion (+3,2%). Actelion wurden dabei von einer Aufstufung durch Morgan Stanley auf «Equalweight» getrieben.


Guten Gewinn erreichten dahinter auch Sonova (+2,3%) und Richemont (+1,9%), beide vor den Halbjahreszahlen von kommender Woche. Richemont und Swatch (+1,2%) profitierten aber auch von den Zahlen des französischen Luxusgüterkonzern Hermès. Dieser übertraf im dritten Quartal die Erwartungen. Analysten sprachen von einem neuerlichen Lichtblick für die Branche.


Julius Bär (+1,2%) waren im Vorfeld des Trading Statement vom nächsten Dienstag ebenfalls gesucht, wogegen UBS (+0,5%) im hinteren Teil des Feldes landeten.


Grösster Verlierer waren Lonza (-2,3%) und ZFS (-1,8%). ZFS wurden von Merrill Lynch auf «Neutral» gesenkt und zu Lonza hiess es in Marktkreisen, einige Anleger hätten nach der Gewinnwarnung der Vorwoche noch den Investorenanlass abgewartet. Aufgrund fehlender Auslöser für eine Höherbewertung seien nun vermehrt Engagements glattgestellt worden.


Während Bâloise von den weiteren Versicherungen ein Plus von 0,7% erreichten, zogen Swiss Re um 1,1% an. Morgan Stanley empfiehlt den Titel neu zum Kauf und nennt ein Kursziel von 60,50 CHF. Ausschlaggebend für die Umstufung sei der schnellere Abbau von Risiken im Legacy-Portefeuille gewesen. Swiss Life stiegen um 1,0%.


Nestlé (-1,2%) litten unter dem Ergebnisausweis von L’Oreal, der am Vorabend publiziert wurde. Das Unternehmen enttäuschte vor allem mit einem sehr verhaltenen Ausblick. Nestlé hält rund einen Viertel der L’Oreal-Anteile; der Luxusgüter- und Kosmetikkonzern macht damit rund 10% der Marktkapitalisierung von Nestlé aus. Nestlé sind in den vergangenen Wochen aber auch sehr gut gelaufen, weshalb es nun zu Gewinnmitnahmen gekommen ist.


Novartis (+0,2%) und Roche (-0,3%) entwickelten sich als weitere Schwergewichte ebenfalls schwächer als der Markt.


Im breiten Markt fielen Tornos (+6,1%) oder Bioxell (+5,3%) mit starken Avancen auf.


Alpiq gaben nach den Neunmonatszahlen dagegen 0,4% nach. Der Energiekonzern hat mit den Zahlen weitgehend im Rahmen der Erwartungen abgeschnitten, lediglich der Reingewinn fiel leicht darunter aus. (awp/mc/ps/26)

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