CH-Schluss: Leichter – Banken auf Verliererseite

Gewinnmitnahmen und die anhaltende Unsicherheit über das hoch verschuldete Griechenland belasteten bis zum Handelsende in Europa die richtungsweisende Börse in New York.


Gewinnmitnahmen bei Banktiteln lasteten deutlich auf dem Schweizer Markt. Die Bankwerte hatten zuletzt Kursaufschläge verzeichnet. Nach Darstellung von Händlern drückte eine technischen Korrektur auch konjunktursensitive Aktien nach unten. Beobachter sprachen denn auch von einem «leicht überkauften» Aktienmarkt.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss um 0,62% tiefer bei 6’843,49 (Tagestief: 6’842) Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,79% auf 1’058,36 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,57% auf 6’012,51 Zähler.


Bei den Einzelwerten standen vor allem Titel aus der Bankenbranche im Minus. So gaben UBS um 1,5% und Credit Suisse um 1,9% nach. Beide hatten zuletzt zugelegt. Neben den Gewinnmitnahmen übe auch der US-Steuerstreit auf die UBS-Titel zusätzlichen Druck aus, hiess es. Die amerikanische Staatsanwaltschaft plant Kreisen zufolge eine Welle von Anklagen gegen Personen, die mit Hilfe der UBS Steuern hinterzogen haben sollen.


Die Fed-Aussagen aus dem am Vortag publizierten Sitzungsprotokoll seien dagegen in den Hintergrund gerückt. Die Fed sprach davon, dass die Zinsen über einen langen Zeitraum auf niedrigem Niveau gehalten werden könnten.


Deutlicher nach unten ging es bei Lonza (-3,5% respektive 3,00 CHF). Allerdings wurden die Titel mit 1,75 CHF ex-Dividende gehandelt. Grössere Gewinnmitnahmen waren unterdessen auch bei den Luxusgüteraktien der Swatch Group (-2,5%) und Richemont (-2,4%) zu sehen. Unter erhöhtem Abgabedruck standen zudem SGS (-1,4%) und Syngenta (-2,8%). Händlern zufolge nahm der Markt die Papiere des Agrochemiekonzerns für eine Gewinnwarnung bei Monsanto in Sippenhaft.


Die schwer gewichten Titel von Nestlé (-0,3%) liessen dem Gesamtmarkt zudem wenig Luft nach oben. Novartis (-0,4%) und Roche (+0,4%) tendierten uneinheitlich, nachdem die Titel am Vortag zum Teil stark nachgegeben hatten.


Dagegen kam es bei Logitech (+0,1%) zu Anschlusskäufen. Die Titel profitierten am Vortag von positiven Branchen-Nachrichten und schlossen deutlich fester. Im Plus tendierten auch die Versicherungswerte ZFS (+0,2%), Swiss Life (+0,4%) und Swiss Re (+0,3%). Auch Nobel Biocare (+0,9%) und Swisscom (+0,4%) standen auf der Gewinnerseite.


Im breiten Markt büssten Burckhardt (-1,2%) trotz der Kurszielerhöhung durch die UBS an Wert ein. EFG International verloren 0,5%. Dies dürfte allerdings nicht im Zusammenhang mit der Ernennung des UBS-Manns Walter Arnold zum neuen Leiter Private Private Banking Zürich gestanden haben.


Bobst (+4,9%) setzten ihren kräftigen Aufwärtskurs seit Ende März fort. Am Markt wurde auf einen positive Studie verwiesen, die dem Papier weiteren Schwung verleihe. Deutlich nach oben ging es auch bei Uster (+5,3%) und Bank CA St.Gallen (+5,4%). Auf der Verliererseite gaben Canon (Schweiz) um 6,3% und Acino um 6,0% nach. (awp/mc/pg/29)

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