CH-Schluss: Nach freundlichem Start ins Minus gefallen

Laut Marktteilnehmern haben nach dem freundlichen Startfurioso die Anschlusskäufer gefehlt, so dass die Kurse abgebröckelt sind.


Zudem habe erneut das Problem Griechenland bzw. der Anstieg der griechischen Kreditversicherungen auf die Stimmung gedrückt. Die Gespräche zwischen griechischer Regierung und Vertretern der Euro-Zone und des IWF hätten zwar am Mittwoch begonnen, es sei aber nicht mit einer schnellen Entspannung zu rechnen, hiess es. Ein Marktteilnehmer meinte allerdings, dass sich die Aktienmärkte vor dem Hintergrund der Probleme Griechenlands erstaunlich stabil zeigten.


Das Blue-Chips-Barometer SMI notierte zum Schluss 0,40% tiefer auf 6’814,71 (Tagestief 6’802) Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor derweil 0,30% auf 1’058,12 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,22% auf 6’042,83.


Grösste Verlierer unter den Blue Chips waren zum Schluss UBS mit einem Minus von 1,9%. Aber auch andere Finanztitel wie Swiss Life (-1,5%), GAM (-1,2%), CS (-1,0%), Swiss Re (-0,7%) oder ZFS (-0,7%) gehörten zu den schwächeren Werten. Die am Nachmittag publizierten Quartalszahlen der US-Bank Morgan Stanley vermochte den Banktiteln kaum Impulse zu verleichen. Die Credit Suisse wird am (morgigen) Donnerstag ihr Erstquartalsergebnis veröffentlichen.


Einzig Julius Bär (+2,1%) als grösster Blue-Chips-Gewinner konnten sich dem schwachen Trend der Finanztitel entziehen. Die Aktien profitierten von einer Studie der Credit Suisse, welche die Einstufung «Outperform» mit Kursziel CHF 48 bestätigte und dem Titel somit ein Aufwärtspotenzial von rund 25% zuspricht. Dass Julius Bär nun eine reine Vermögensverwaltungsaktie sei, sollte dem Titel zu einer Bewertungsprämie verhelfen, meinte die Grossbank in einem Kommentar.


Ähnlich stark zeigten sich Clariant (+1,9%). Die Citigroup hat die Einstufung auf «Hold» von «Sell» erhöht, dies angesichts der Restrukturierungsfortschritte sowie der starken Markterholung. Längerfristig bestünden zwar weiterhin strukturelle Probleme, die aktuell positiven zyklische Faktoren dürften diese aber kurzfristig dominieren, so der Kommentar. Ausserdem hat sich Konzernchef Hariolf Kottmann in einem Interview mit einer Finanzagentur einigermassen optimistisch geäussert.


Drittstärkster Wert waren Logitech (+2,5%). Der Titel des Computermäuse-Herstellers profitierte von der guten Stimmung für Technologiewerte nach den starken Apple-Zahlen.


Etwas besser als der Gesamtmarkt entwickelten sich die Indexschwergewichte Nestlé (unv.) und Novartis (-0,1%), Roche dagegen büssten mit -0,5% leicht überdurchschnittlich ein. Nestlé wird am Donnerstag Quartalszahlen publizieren, ebenso wie auch ABB (-0,4%), Lonza (+0,3) und Actelion (-0,5%).


Im breiten Markt stachen OC Oerlikon (+17,1%) erneut positiv hervor, womit der Titel den Höhenflug der vergangenen Tage bei hohem Volumen fortgesetzt hat. Von Analysten wurden die laufende Roadshow sowie Short-Eindeckungen als Hauptursachen für die positive Kursentwicklung verantwortlich gemacht.


Sika (+4,8%) waren nach einem guten Zahlenausweis für das erste Quartal ebenso gefragt wie Day Software (+5,4%). Die seit Dienstag kotierten Titel des Tiefsee-Ölbohrkonzern Transocean büssten am zweiten Handelstag 1,7% ein. Anfänglich lagen sie zwar erneut im Plus, als am Nachmittag allerdings die Meldung über ein Feuer auf der Bohranlage Deepwater Horizon im Golf von Mexiko eintraf, nahmen die Verkäufer Überhand. (awp/mc/pg/34)

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