CH-Schluss: Nach Notenbank-Interventionen deutlich fester

Die Börse tendierte nach der Ankündigung bei anziehenden Volumen auf höherem Niveau fester. Allerdings mussten die Tageshöchststände infolge von Gewinnmitnahmen wieder preisgegeben werden. Auch Wall Street zeigte sich in der Eröffnungsphase deutlich fester und korrigierte die Avancen teilweise infolge von Gewinnmitnahmen wieder. Im morgendlichen Handel hatte die Börse nach einer volatilen ersten halben Stunde bei allerdings geringen Volumen nur leicht im Plus gelegen. Unter Marktbeobachtern hatte man einen Test des Abwärtspotenzials erwartet.


Im Rahmen der konzertierten Notenbankaktion wird die Schweizerische Nationalbank in der Auktion vom 25. März bis zu 6 Mrd USD zur Verfügung stellen, wie die Währungshüter mitteilten. Die Europäische Zentralbank will einen 28-Tage-Tender über maximal 15 Mrd USD ausschreiben. Und das Federal Reserve Board eröffnet neue Kreditfazilität über 200 Mrd USD. Dabei nimmt das Fed als Sicherheit auch «asset-backed securities» an.


Marktbeobachter sind gespannt darauf, wie lange die Wirkung der Notenbank-Interventionen anhalten wird. So werden zur Wochenmitte weitere Gewinnmitnahmen erwartet, nachdem diese bereits gegen Handelsende eingesetzt hatten. Auf jeden Fall dürften sich die Anleger vorsichtig zeigen, hiess es weiter.


Der Swiss Market Index schloss um 1,25% oder 88,00 auf 7’143,01 Punkte höher (Tageshoch: 7’257,74). Der SLI legt um 1,63% auf 1’099,18 Zähler zu. Der SPI rückt um 1,29% auf 5’908,28 Stellen vor.


Vor dem Hintergrund der Notenbank-Aktionen waren insbesondere Finanzwerte gesucht. So erzielten Julius Bär mit Gewinnen um 4,6% auf 73,10 CHF die prozentual grössten Avancen. Swiss Re legten um 4,2% auf 81,50 CHF zu. In den Grossbanken agierten die Anleger vorsichtiger, schlossen doch CS und UBS deutlich unter Tageshoch. CS verbesserten sich um 4,0% auf 49,76 CHF. UBS erholten sich um 3,4% auf 29,98 CHF. Bâloise und ZFS rückten um 2,4% auf 90,85 CHF bzw. um 2,3% auf 306,50 CHF vor. Swiss Life gewannen um 1,3% auf 240,60 CHF.


Daneben fielen auch zyklische Valoren durch grössere Gewinne auf: Clariant verteuerten sich um 3,4% auf 8,45 CHF, Adecco um 2,1% auf 53,40 CHF, ABB um 2,0% auf 26,00 CHF und Holcim um 1,6% auf 104,30 CHF.


Novartis konnten von positiven Studiendaten zum Brustkrebsmedikament Femara nicht so recht profitieren (+1,0% auf 48,84 CHF). Zwar könnte sich dadurch der Indikationsbereich und damit der Umsatz erweitern, doch dürfte die Umsatzsteigerung wenig nachhalting sein, weil das Patent 2011 abläuft.


Die Schlusslichter bildeten Nestlé (-0,3% auf 481,50 CHF), Roche (+0,2% auf 191,40 CHF) und Nobel Biocare (+0,2% auf 248.10 CHF).


Unter den SLI-Titeln fielen Kühne + Nagel durch Gewinne um 3,8% auf. Ciba legten um 3,2% zu und Actelion um 2,5%. Ciba wurden von positiven Aussagen des Konkurrenten Lanxess über den Geschäftsgang in den ersten Monaten 2008 begünstigt, hiess es unter Marktbeobachtern. Zurückgenommen wurden hingegen OC Oerlikon (-0,2%) und Givaudan (-0,1%).


Im breiten Markt standen die Aktien der Lagerlogistikspezialistin Kardex (Aktie: -2,7%) nach Zahlen unter Druck. Positiv fiel hingegen die Reaktion der Investoren auf die Zahlen von Mobilezone (+4,4%) und Von Roll (ebenfalls +4,4%) aus. VZ Holding konnten nach dem Jahresergebnis lediglich um unterdurchschnittliche +0,8% avancieren. (awp/mc/pg)

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