CH-Schluss: Negativtrend gebrochen – Novartis Spitzenreiter

Dies tat der positiven Stimmung aber keinen Abbruch: Selbst eher unter Erwartung ausgefallene US-Konjunkturdaten zur Produktivität und zu den Auftragseingängen der Industrie versetzten dem SMI nur vorübergehend leichte Dämpfer. Getrieben wurde die Erholung im SMI insbesondere von der Entwicklung der Novartis-Aktie, die massiv zulegte. Gestützt wurden die Märkte hier zu Lande zudem im späten Handel von den US-Börsen, die nach der Eröffnung ebenfalls klar freundlich tendierten.


Bei Börsenschluss um 17.30 Uhr stand der SMI 1,14% bzw. 98,74 Stellen höher auf 8’775,6 Punkten; der breiter gefasste SPI konnte 1,2% oder 80,46 Punkte auf einen Stand von 6’957,55 Zählern zulegen.


Als Zugpferd im SMI agierten den ganzen Tag über die Aktien von Novartis, nachdem der Pharmakonzern von der US-Zulassungsbehörde FDA die Zulassung für den Blutdrucksenker Tekturna – ein potentieller Blockbuster – erhalten hatte. Nach dem Rückschlag beim Diabetes-Medikament Galvus sei diese Nachricht für Novartis um so erfreulicher, kommentierten Händler.


Am Markt hiess es zudem, in den USA profitierten Pharma- und Biotechwerte derzeit von einem wiedererwachten Interesse. Novartis stiegen am Berichtstag um satte 4,9% auf 70,10 CHF (Tageshöchstwert 70,75 CHF); der Roche-‹Bon› legte 0,9% auf 216,00 CHF zu und blieb damit etwas hinter dem Markt zurück.


Starke Nachfrage zeigten auch die Chemiewerte Lonza (+3,0% auf 110,10 CHF) und Clariant (+3,2% auf 19,60 CHF), sowie die Swatch-Valoren (I:+1,9% auf 294,00 CHF; N: +2,2% auf 59,50 CHF) oder Nobel Biocare (+2,0% auf 413,30 CHF), ohne das spezifische Nachrichten zu den Titeln umgegangen waren. Adecco rückten nach einer Höherstufung durch Goldman Sachs 1,0% auf 76,80 CHF vor.


Zu den wenigen Verlierern zählten dagegen ABB. Nachdem am Morgen der Verkauf der Gebäudetechnik in Deutschland bekannt wurde sank die Aktie um 0,5% auf 19,70 CHF. Auch Swisscom verloren 0,6% auf 447,20 CHF und schlossen damit am Tabellenende. CEO Carsten Schloter hatte in einem am Nachmittag veröffentlichten Interview wenig konkrete Angaben zur geplanten Konzernreorganisation und zur Privatisierung gemacht.
 
Gebremst wurde der SMI den ganzen Tag über von Bankenschwergewicht UBS: Die grosskapitalisierte Aktie verlor 0,4% auf 70,40 CHF. Darüber hinaus wirkte auch der Nestlé-Valor (+0,1% auf 459,80 CHF), der ganz zum Schluss noch den Sprung in die Gewinnzone schaffte, als Bremsklotz.


Am breiten Markt gewannen Speedel markante 26,5% auf 195,90 CHF. Das noch junge Pharmaunternehmen profitiert als Entwicklungspartner von Novartis von der US-Marktzulassung für Tekturna.


Ascom stiegen um 0,8% auf 20,00 CHF, nachdem am Vorabend bekannt wurde, dass im Rahmen der regulären Anmeldefrist – entgegen den Markterwartungen – keine Anträge für die Generalversammlung eingegangen sind. Dies lasse zwei mögliche Schlüsse zu, hiess es am Markt: Entweder habe sich Grossaktionärin Victory von ihrem Engagement getrennt oder die Österreicher bereiteten eine Vollübernahme des Berner Unternehmens vor.


Von positiv aufgenommenen Jahreszahlen profitierte die von Roll-Aktie: Ihr Kurs stieg am Berichtstag um 3,8%. In der Verlustzone schlossen dagegen die Titel der VP Bank (-1,0%) da deren Geschäftszahlen die Analysten Erwartungen nicht ganz zu erfüllen vermochten. (awp/mc/gh)

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