CH-Schluss: Rezessionsängste reissen SMI in die Tiefe

Am Nachmittag drückten vor allem schwache Konjunkturdaten und die Verluste an der Wall Street auf die Kurse. Die Geschäftsaussichten im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York waren im Oktober überraschend stark gesunken. Auch der Rückgang der Einzelhandelsumsätze im September fiel deutlicher aus als befürchtet. Besser als erwartet ausgefallene Unternehmenszahlen konnten dem nichts entgegensetzen.


Bis Börsenschluss sank der SMI um 5,58% respektive 349,05 Zähler auf 5’911,17 Punkte. Das Tagestief wurde bei 5’893,75 Stellen gesetzt. Der 30-Titel umfassende SLI verlor gar 6,25% auf 856,33 Einheiten und der breitere SPI gab um 5,40% auf 4’916,55 Punkte nach.


Starke Einbussen mussten – nicht überraschend – die Finanztitel über sich ergehen lassen. Am Ende verloren CS (-9,1% auf 45,90 CHF), ZFS (-8,6% auf 228,90 CHF), Bâloise (-8,9% auf 58,05 CHF) und vor allem Swiss Re (-12,6% auf 43,98 CHF) stark an Wert. UBS gaben um 6,2% auf 20,08 CHF nach. Dass die US-Grossbanken JP Morgan und Wells Fargo das dritte Quartal trotz der Finanzkrise in der Gewinnzone abgeschlossen haben, liess die Banken unbeeindruckt.


Nebst den Financials büssten auch konjunktursensitive Titel überdurchschnittlich an Wert ein. So gaben ABB 11,3% auf 17,03 CHF, Geberit 11,0% auf 122,80 CHF, Swatch 9,8% auf 177,70 CHF oder Holcim 9,4% auf 69,90 CHF ab. Die grössten Verluste im SMI/SLI verzeichneten aber bei stark sinkenden Ölnotierungen die Aktien der Raffineriebetreiberin Petroplus (-15,0% auf 30,68 CHF).


In der Pluszone waren zum Schluss nur noch Swisscom (+0,9% auf 330,50 CHF) zu finden. Die Pharmaschwergewichte Novartis (-1,5% auf 54,85 CHF) und Roche (-1,5% auf 160,30 CHF) verabschiedeten sich am Nachmittag aus diesem Bereich. Zuvor hatten vor allem Roche von guten Verkaufsdaten ihrer US-Tochter Genentech profitiert und fester tendiert.


Nestlé liessen um 6,6% auf 41,88 CHF nach. Am Markt gingen Befürchtungen um, dass die Getränke- und Nahrungsmittelbranche stark unter der konjunkturellen Abkühlung leiden könnte.


Im breiten Markt verbuchten mehrere Titel Abgaben im zweistelligen Prozentbereich. Am stärksten traf es Global Natural mit -23,7%. EFG sanken nach einer Kurszielrückstufung um 15,7%, Esmertec verloren 13,6% oder Meyer Burger gaben um 13,6% nach, um nur einige der grossen Verlierer zu nennen.


Grössere Gewinne verbuchten dagegen Ci Com (+11,9%) oder redIT (+11,1%). (awp/mc/pg/34)

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