CH-Schluss: Schwach – Spekulationen um Spanien belasten

Dies lastete vor allem auf den Finanztiteln. UBS, Swiss Life aber auch Holcim verloren nach zunächst positiv aufgenommenen Quartalszahlen.


Im Sog der Wall Street ging es am Nachmittag nochmals weiter bergab, daran konnten auch gute US-Konjunkturdaten nichts ändern. So war der Auftragseingang der US-Industrie im März überraschend gestiegen und auch die Zunahme beim Index der ausstehenden Hausverkäufe übertraf im März die Erwartungen.


Bis Börsenschluss gab der Blue-Chips-Barometer SMI um 1,81% auf 6’488,42 (Tageshoch 6’641, Tagestief 6’478) Punkte nach und rutschte auf ein Niveau unterhalb des Vorjahresschlusses ab. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 2,55% auf 994,49 Stellen nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,41% auf 5’748,76 Punkte.


UBS, die nach Quartalszahlen zunächst haussierten, verloren zum Schluss 5,1%. Die Grossbank hat wie erwartet einen überzeugenden Abschluss hingelegt. Erfreut zeigen sich die Analysten insbesondere von der Entwicklung im Geschäftsbereich Wealth Management & Swiss Bank.


Noch grössere Verluste schrieben CS mit -7,3% oder -3,70 CHF, die Titel wurden allerdings Ex-Dividende von 2,00 CHF gehandelt. Marktbeobachter verwiesen auf Abgaben aus dem angelsächsischen Raum. Griechenland sei für die Grossbank unbedeutend gewesen. Anders sei es aber bei Spanien, wo die CS gerüchtehalber hohe Engagements aufweise, so ein Akteur.


Aus dem Finanzsektor wurden auch Julius Bär (-4,7%), GAM (-4,3%) oder Swiss Re (-3,7%) deutlich zurückgenommen. Die Aktien des Rückversicherers profitieren damit nicht von den guten Quartalszahlen des deutschen Mitbewerbers Hannover Rück. Swiss Re wird am Donnerstag über das erste Quartal berichten.


Auf Petroplus (-3,9%) lasteten dem Vernehmen nach Sorgen, die Raffineriebetreiberin werde am Mittwoch ein enttäuschendes Quartalsergebnis vorlegen. Unter den Bluechips informiert an diesem Tag noch Swisscom (-0,7%) über den Geschäftsverlauf im ersten Jahresviertel.


Auch Holcim (-3,4%) folgten dem Leitindex im Tagesverlauf ins Minus. Der Zementhersteller legte solide Quartalszahlen vor, welche die Erwartungen mehrheitlich getroffen haben. Die operativen Gewinnziffern lagen gar über den Prognosen. Wegen einer einmaligen Steuerbelastung in Nordamerika resultierte wie erwartet ein Reinverlust.


Bei Adecco (-2,9%) war von Verkäufen seitens ausländischer Grossinvestoren die Rede. Möglicherweise handle es sich um blosse Gewinnmitnahmen, hiess es. Adecco wird auch am Donnerstag die Zahlen zum ersten Quartal veröffentlichen.


Auf der Verliererseite fielen noch Geberit (-6,1% oder -11,50 CHF) auf; die Titel wurden Ex-Dividende von 6,40 CHF gehandelt. Daneben zeigen sich auch Logitech (-4,0%) schwach. Goldman Sachs und die Credit Suisse haben das Kursziel für die Aktie leicht gesenkt, die Royal Bank of Scotland dagegen Rating und Kursziel erhöht.


Auf der Gegenseite positionierten sich Actelion (+0,3%) an der Tabellenspitze noch knapp im Plus. Als Grund galten positiv aufgenommene Detaildaten zum möglichen Tracleer-Nachfolger Selexipag bei pulmonaler arterieller Hypertonie.


Geringe Abschläge verbuchten die defensiven Schwergewichte aus der Nahrungs-und Pharmabranche: Nestlé (-0,4%), Roche (-0,7%) und Novartis (-0,1%).


Im breiten Markt setzen sich Datacolor (+12,6%) nach Halbjahreszahlen positiv in Szene. Ebenfalls nach Zahlen verloren die Titel der Luzerner Kantonalbank 1,3%.


Transocean (+6,6%) avancierten nach Deckungskäufen. Die Valoren des Tiefsee-Ölbohrkonzerns hatten zuletzt unter dem Unglück im Golf von Mexiko gelitten, bei dem eine Bohrinsel explodiert und gesunken war.


LifeWatch (+1,1%) zeigen sich nach der Gewinnwarnung mit anschliessendem Kurseinbruch am Vortag wieder etwas fester. (awp/mc/pg/32)

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