CH-Schluss: Schwächer – Gewinnmitnahmen bei geringen Volumen

Gehandelt wurden nur geringe Volumina. Viele Marktteilnehmer würden sich in den Weihnachtsferien befinden, zudem seien zwischen Weihnachten und Neujahr kaum wichtige Unternehmensnews zu erwarten, hiess es aus Händlerkreisen. Zudem blieb die Börse in London feiertagsbedingt geschlossen, was die Umsätze in Europa noch weiter reduzierte.


Das wichtigste Schweizer Blue-Chips-Barometer Swiss Market Index (SMI) schloss am Montag 0,47% tiefer bei 6’568,21 Punkten. Der 30 Titel umfassende, aber gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor derweil 0,53% auf 1’034,73 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,51% auf 5’890,31 Zähler.


In einem schwachen Gesamtmarkt verloren vor allem Bankentitel und Luxusgüteraktien überdurchschnittlich. Der Bankensektor stand dabei europaweit unter Abgabedruck, von Händlerseite wurde dafür die weiter schwelende Schuldenkrise verantwortlich gemacht. Vor allem Banken aus der Euro-Peripherie oder mit Bezug zu dieser Region gaben nach. Am hiesigen Markt verbilligten sich UBS um 0,7% und CS um 0,9%, etwas weniger Julius Bär (-0,5%).


Auch die übrigen Finanztitel liessen Federn, so notieren Swiss Re (-0,4%) und Swiss Life (-0,4%) tiefer. ZFS (-0,3%), welche in der ersten Tageshälfte noch etwas zulegen konnten, mussten ab dem Nachmittag Verluste hinnehmen.


Bei den Luxusgüterpapieren Swatch (-1,0%) und Richemont (-1,3%) kam es zu Gewinnmitnahmen. Dies nachdem die Titel im Jahr 2010 stark zulegen konnten. Über das gesamte Jahr 2010 hinweg gesehen haben die Papiere von Richemont und Swatch mit einer Performance von plus 62,8% respektive plus 60,6% sehr erfolgreich und verglichen mit den anderen Schweizer Blue Chips gar am besten abgeschnitten.


Tagesverlierer waren die Aktien der Logitech (-2,1%), gefolgt von Transocean (-1,7%) und Lonza (-1,4%). Bei Logitech zeigten sich Anleger nach wie vor enttäuscht über den verzögerten Start von Google TV, lautete die Einschätzung eines Marktteilnehmers.


Unternehmensnews bei den Schwergewichten gab es bei Novartis (Aktie -0,5%) und Nestlé (-0,2%). Der Basler Pharmakonzern hatte am Donnerstag nach Handelsschluss noch berichtet, dass der Konzern von der Europäischen Kommission die Zulassung für das Medikament Tasigna zur Behandlung der Leukämie-Art «Ph+ CML» erhalten hat.


Nestlé gaben die Übernahme von 51% an den türkischen Konfekt-Marken Dogan und Balaban Gida bekannt. Mit der Übernahme soll der im unteren Preissegment angesiedelte Bereich der sogenannten Popularly Positioned Products (PPPs) weiter ausgebaut werden.


Nur wenige Titel schlossen im positiven Bereich, darunter Petroplus (+0,7%), Holcim (+0,3%) und Nobel Biocare (+0,2%). Die Papiere haben jedoch im Jahresverlauf deutlich an Wert verloren. So stehen Nobel Biocare rund 50% und Petroplus 34% tiefer als zu Jahresbeginn 2010. Holcim haben sich im gleichen Zeitraum immerhin um 11% verbilligt.


Im breiten Markt vermeldete Acino (-1,9%), dass 4 Mio EUR Schadenersatzzahlung im Fall der Patentstreitigkeit in Norwegen um das Medikament Oxycodon zu bezahlen seien. Publigroupe (+0,8%) schlossen im Plus. CEO und VR-Präsident Hans-Peter Rohner erklärte gegenüber der Zeitung «Sonntag», im restrukturierten Bereich Media Sales wieder aufschliessen zu wollen.


Weiter konnte die Gategroup (Aktie -0,2%) einen Auftrag im Nahen Osten an Land ziehen. Mit dem Al Bateen Executive Airport sei eine Absichtserklärung zur Einrichtung einer Executive Catering-Einheit vor Ort unterschrieben worden, teilt das in der Flug- und Reisegastronomie tätige Unternehmen mit. (awp/mc/ps/21)

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