CH-Schluss: Schwächer – Schuldenkrise in Europa belastet

Die Blicke der Anleger richteten sich des Weiteren auf den G20-Gipfel in Seoul. Die USA stiessen im Vorfeld mit ihrer expansiven Geldpolitik und der Idee einer Exportbremse für Länder wie Deutschland und China auf massive Kritik. Weitere Impulse lieferten vor allem Unternehmensnews, kursrelevante Konjunkturdaten waren Mangelware. An der Wall Street kam es vor allem im Technik- und Finanzsektor zu Verlusten, belastet unter anderem durch Zahlen von Cisco.


Der SMI schloss mit minus 0,35% auf 6`516,99 Zählern. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) fiel um 0,42% auf 1`019,74 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,35% auf 5`798,37 Punkte.


Die grössten Einbussen mussten Swiss Life (-2,8%) und Holcim (-2,3%) hinnehmen. Beide Unternehmen hatten einen Tag zuvor Zahlen vorgelegt. Bei Holcim wurde weiterhin auf Gewinnmitnahmen verwiesen. Die Aktie gehörte in der Vorwoche mit einem Plus von 7,6% zu den grössten Gewinnern. Bei Swiss Life machte ein Marktbeobachter Umschichtungen in Richtung defensiver aufgestellter Erstversicherer aus.


Auch sonst standen Finanzwerte überwiegend unter Druck, was auf Ängste vor einem Kollaps im irischen Finanzsektor zurückgeführt wurde. CS (-0,5%) und UBS (-0,9%) trugen rote Vorzeichen, deutlich verloren neben ZFS (-0,9%) vor allem Swiss Re (-1,7%) und Bâloise (-2,0%).


Richemont schlossen 0,2% leichter vor der Präsentation der Halbjahreszahlen, Swatch gaben gar um 0,7% nach.


Bei den Defensiven waren die Ausschläge geringer. Roche sanken um 0,2%, Novartis um 0,5%. Letzteres Unternehmen hat die Einstellung des klinischen Programms mit ASA404 bekannt gegeben. Das Mittel war als Konkurrenzprodukt zum Krebsmittel Avastin von Roche vorgesehen. In Marktkreisen beunruhigt der Studienstopp indes wenig, die Höhe des Impairments gilt als relativ gering. Nestlé als drittes Schwergewicht sanken um 0,1%.


Die Gewinnerliste bei den Bluechips wurde von Transocean (+2,0%) angeführt. Die Aktien fallen aus dem MSCI Equity USA Index und werden in den MSCI Equity Europe Index aufgenommen. Anpassungen indexorientierter Anleger galten als leicht kursfördernd. Die Papiere würden aber vermehrt ein Spielball von Arbitrageuren, kommentierte ein Marktbeobachter.


Synthes rückten um 0,7% vor. Das Papier profitierte dem Vernehmen nach von Spekulationen, dass die Übernahme der US-amerikanischen Ansbach der Gesellschaft einen Wachstums-Impuls verschaffen wird. Zudem sahen Händler auch Chancen für verbesserte Margen der bereits sehr bilanzstarken Gesellschaft.


Auch Clariant (+1,3%), SGS (+0,6%) oder Givaudan (+0,5%) legten überdurchschnittlich zu. Julius Bär gewannen im Vorfeld des Interim Statements von Freitag 0,7%.


Im breiteren Markt schlossen Kuoni (-0,3%) nach 9-Monatszahlen tiefer. Die Anlegergemeinde zeigte sich mit den Ergebnissen zwar zufrieden, jedoch seien Überraschungen ausgeblieben, hiess es. Auch sei im Kurs bereits viel Positives eingepreist. Huber+Suhner verloren 3,0% nach Eckdaten für den Neunmonats-Zeitraum und SPS nach überraschender Zahlenvorlage 1,0%.


Gategroup (+4,3%) profitierten von der Übernahme der Mehrheit an der indischen Skygourmet. Das Unternehmen ist den Angaben zufolge der führende Airline-Caterer in Indien mit Präsenz in sieben grossen Städten.


Emmi kletterten um 0,9%. Der Milchverarbeiter kauft vom deutschen Lebensmittelunternehmen Dr. Oetker die Joghurt-Marke Onken, was bei Analysten auf positives Echo stiess.


Valiant gingen nach einem positiven Entscheid der KPMG-Untersuchung 0,1% fester aus dem Handel. Die Buchprüfungsfirma bescheinigte Valiant, dass die Bank im Handel mit eigenen Aktien korrekt vorgegangen sei. (awp/mc/gh/32)

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