CH-Schluss: Schwächer – Zinsentscheid ohne grössere Auswirkungen

Während der Entscheid der Europäischen Zentralbank, die Zinsen unverändert zu lassen, noch keine nennenswerten Auswirkungen zeigte, sorgte die Publikation positiv bewerteter US-Konjunkturdaten sowie die freundliche Eröffnung der Wallstreet für deutliche Auftriebe. Die Schweizer Indizes schafften gar kurzfristig den Sprung zurück in die Gewinnzone.

Da die Wall Street nur kurzzeitig Gewinne verzeichnete, und dann praktisch unverändert notierte, fiel die erhoffte Unterstützung für den hiesigen Handel aus und liess die Indizes wieder in die Verlustzone drehen. Am stärksten unter Druck standen einmal mehr die Finanzwerte, allen voran die Bankentitel. Im Handel wurde erneut auf Unsicherheiten in Zusammenhang mit der US-Hypothekenkrise verwiesen.

Der SMI sank bis um 17.30 um 0,15% oder 12,97 auf 8`830,10 Punkte, das Tagestief lag bei 8`758 Zählern. Der SLI verlor 0,14% bzw. 1,84 auf 1`337,07 Zähler. Der SPI reduzierte sich um 0,16% oder 11,78 auf 7`189,34 Punkte.

Im SMI-Tableau litten Bâloise (-0,4% auf 112,90 CHF) am Tag der Halbjahrespublikation unter Gewinnmitnahmen. Analysten bezeichneten den über Erwartung ausgefallenen Halbjahresabschluss des Versicherers als `solide` bis `gut`, der positive Effekt der Resultate sei allerdings bereits in den vergangenen Tagen im Aktienkurs eingepreist worden, hiess es. Schlechter als erwartet präsentiert sich einzig die Combined Ratio des Versicherers.

Andere Versicherungswerte wie ZFS (-0,6% auf 345,75 CHF) oder Swiss Re (-0,3% auf 102,10 CHF) bewegten sich ebenfalls in der Verlustzone, während Swiss Life mit plus 0,4% auf 288,75 CHF deutliche Kursaufschläge verzeichnete.

Die Bankenwerte gingen dagegen deutlich am unteren Tabellenende um, einmal mehr belastet durch Unsicherheiten im Zusammenhang mit der US-Hypothekenkrise. CS verloren -0,6% auf 79,20 CHF und UBS -0,6% auf 63,10 CHF. Julius Bär schloss unverändert auf 79,00 CHF.

Mit den grössten Verlusten fielen unter den SMI-Werten Clariant (-1,4% auf 15,82), Holcim (-1,2% auf 127,00 CHF), Adecco (-0,8% auf 77,00 CHF) oder Ciba (-0,6% auf 64,00 CHF) auf. Auch Schwergewicht Nestlé (-0,5% auf 511,50) verzeichnete Abschläge.

Richemont (unv. auf 74,55 CHF) und Swatch (I: -0,8% auf 360,75 CHF, N: -0,2% auf 68,50 CHF) zeigten sich wenig beeindruckt von Gerüchten um eine angeblich bevorstehenden Branchenkonsolidierung unter den europäischen Luxusgüterherstellern. Lonza (-0,1% auf 117,50 CHF) verloren unterdurschnittlich. Der Life Science-Konzern hat im tschechischen Kourim die Erweiterung seiner Produktionsanlage abgeschlossen.

Syngenta (+1,4% auf 230,60 CHF) und Givaudan (+0,8% auf 1`119 CHF), letztere im Nachklang an die jüngste Ratingerhöhung und positive Beurteilung durch Citigroup, schlossen an der Tabellenspitze. Unter den wenigen Gewinnern in SMI-Tableau fanden sich auch Swisscom (+0,2% auf 418,25 CHF), SGS (+0,3% auf 1`431 CHF) sowie die Pharmatitel Novartis (+0,4 auf 64,15 CHF) und Roche (+0,3% auf 211,40 CHF). Die beiden Pharmawerte wurden gestützt von positiven Ersteinstufungen durch die UBS. Novartis wurde von den Analysten zudem zum Top Pick unter den europäischen Pharmawerten erkoren.

Am breiten Markt befanden sich Ascom (+4,2%) nach den starken Vortagesverlusten trotz verschiedenen Kurszielsenkungen auf Erholungskurs. Der Konzern will laut CEO Riet Cadonau rund 150 Stellen abbauen. Sonova verloren dagegen 1,6% nach einer Ersteinstufung durch Citigroup mit `Sell`.

Goldbach Media (Aktie unv. auf 52,00 CHF) beteiligte sich zu 25% an der amerikanischen JOGO Media. Die Computerzubehörherstellerin Logitech (Aktie unv. auf 32,45) bestätigte anlässlich eines Investorentages ihren Ausblick.

Valora (+4,0%) schrieben nach mehreren Handelstagen mit grösseren Kursverlusten dank Übernahmespekulationen Gewinne. Im Rahmen einer Unternehmensstudie hatte die UBS den Berner Detailhandelskonzern als potenziellen Übernahmekandidaten bezeichnet.

Auch Acetlion (+3,6%) verzeichneten nach dem Kursrückgang vom Mittwoch wieder Kursaufschläge. Für Auftriebe sorgten zwei positiven Unternehmensstudien von US-Brokern sowie Übernahmegerüchte im Zusammenhang mit Amgen. (awp/mc/ar)

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