CH-Schluss: Sehr fest im Schlepptau von Pharma und Finanzen

Marktteilnehmer sprachen denn auch von Gelegenheitskäufen in einem technisch nach oben getriebenen Markt. Fundamentale Gründe für die positive Entwicklung seien dagegen kaum auszumachen gewesen. Der SMI gewinnt am Freitag 5,32% oder 310,87 auf 6’153,21 Punkte. Innert Wochenfrist gewann der Index 8,4%. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI avancierte um 4,54% auf 868,16 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 3,55% auf 4’984,28 Zähler.


Bei den Bluechips wurden die grosskapitalisierten Pharmawerte Novartis (+5% auf 58,40 CHF) und vor allem Roche (+9,6% auf 176,80 CHF) als die stärksten Zugpferde im Index ausgemacht. Nach den grossen Abgaben des Vortages habe hier eine technische Gegenreaktion eingesetzt, kommentierten Marktbeobachter. Actelion (+1,2% auf 61 CHF) fielen im Vergleich dazu ab, bleiben aber mit einer Jahresbilanz von +17% klar bester SMI-Wert.


Auch die Bankaktien figurierten ganz weit oben auf den Einkaufszetteln der Schnäppchenjäger: UBS gewannen 8,4% auf 19,35 CHF und CS – nach einem schwachen Start – 4,6% auf 43,42 CHF. Julius Bär zogen gar um 6,9% auf 45,02 CHF an. UBS und Julius Bär zogen somit seit Freitag um jeweils mehr als 23% an.


Einen wesentlichen Beitrag zur insgesamt positiven Entwicklung leisteten auch die Versicherungstitel. Allen voran ZFS (+8,4% auf 233 CHF) profitierten von einer Erhöhung des Anlageratings durch Merrill Lynch auf «Buy». Marktteilnehmer berichteten vor allem von Kaufinteresse aus dem angelsächsischen Raum. Swiss Re zogen um 6,1% auf 47,76 CHF an. Der Rückversicherer wird am nächsten Dienstag mit seinen Quartalszahlen im Fokus stehen. Zu Swiss Re gingen die Meinungen der Analysten zuletzt stark auseinander. Während auf der einen Seite Stimmen vor einem möglichen Zahlungsausfall respektive Default warnen, sehen andere Analysten den Rückversicherer solide finanziert.


Nestlé (+2,6% auf 45 CHF) hinkten auch am Freitag dem Markt hinterher. L’Oreal, an denen der Nahrungsmittelkonzern eine substanzielle Beteiligung hält, hatte die Umsatzprognose für das Gesamtjahr wegen der Konjunktureintrübung gesenkt.


Zyklische Werten wie Holcim (+1,4% auf 65,75 CHF), Adecco (+1,8% auf 40,14 CHF) und Swatch (-2,3% auf 180 CHF) schnitten heute weniger gut ab. Syngenta (+7,4% auf 216 CHF) hielten sich dagegen in der Spitzengruppe. Nobel Biocare (+2,6% auf 19,81 CHF) etablierten nach Startschwierigkeiten ebenfalls in der Gewinnzone. Die im SPI notierten Titel der Konkurrentin Straumann (-2,0%) verbesserten sich ebenfalls zum Handelsende hin. Straumann wurde vor allem am gestrigen Donnerstag nach enttäuschenden Umsatzzahlen auf Talfahrt geschickt.


In der zweiten Reihe gaben Gurit nach Umsatzzahlen zum dritten Quartal um 5,2% nach. Gurit hat die Erwartungen der Analysten mehr oder weniger getroffen. Zudem wurde der Ausblick bestätigt. Zweistellige Kursgewinne verbuchten im SPI unter anderem Bossard (+17,3%), Calida (+15,7%), Huber + Suhner (+11,9%), Meyer Burger (10,4%) und Ascom (+10,3%). (awp/mc/ps/34)

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