CH-Schluss: Sehr schwach – SMI unter der Marke von 8’000 Punkten

Der Handel war bereits mit Verlusten gestartet, kam dann aber in der zweiten Tageshälfte durch die Quartalsberichterstattung der Citigroup und US-Konjunkturdaten noch deutlicher unter Abgabedruck.


Die US-Grossbank schrieb neben den Abschreibungen von 18,1 Mrd USD aus dem Engagement im Subprime-Bereich auch noch 4,1 Mrd USD auf Verbraucherkredit ab. Damit seien Ängste bezüglich einem Übergreifen der Hypothekenkrise auf die Realwirtschaft verstärkt worden, sagte ein Marktbeobachter. Auch der US-Einzelhandelsumsatz Dezember fielen mit 0,4% schwächer als erwartet aus. Die Konsumenten könnten derzeit das Wachstum der US-Wirtschaft nicht mehr finanzieren, da sie mit den Krediten für ihre Immobilien andere Probleme hätten, so die Einschätzung eines Händlers.


Bei Börsenschluss notierte der SMI um 2,68% oder 219,44 Zähler tiefer auf 7’973,92 Punkten. Der 30 Titel umfassenden Swiss Leader Index (SLI) büsste 2,90% auf 1’203,1 Punkte ein und der breit Swiss Performance Index (SPI) gab 2,66% auf 6’3463,24 Zähler nach.


Grösste Verlierer am Berichtstag waren die Valoren von Clariant mit einem Minus von 6,1% auf 8,66 CHF. Aber auch weitere konjunktursensitive Papiere litten. So büssten die Aktien der Luxusgüter- und Uhrenhersteller Richemont 5,7% auf 63,90 CHF und Swatch 4,4% auf 272,75 CHF ein. Mit mehr als 4% gingen auch die Titel von Nobel Biocare und ABB aus dem Handel. Citigroup hat die Anlageempfehlung für ABB auf «Sell» zurückgestuft und das Kursziel auf 26,50 CHF gesenkt.


Unter Abgabedruck waren aber auch Adecco (-3,8% auf 54,75 CHF). Die Analysten der UBS revidierten ihr Anlagerating auf «Neutral» und nahmen das Kursziel auf 57 CHF von zuvor 88 CHF zurück.


Die Finanzwerte konnten sich dem negativ Trend nicht entziehen. Die beiden Grossbankentitel UBS (-2,8% auf 48,18 CHF) und Credit Suisse (-1,8% auf 62,30 CHF) verzeichneten nach den Citigroup-Zahlen deutliche Verluste. Julius Bär schlossen mit -5,1% auf 79,50 CHF.


Die Assekuranzen Swiss Life (-0,7% auf 267,50 CHF) und Swiss Re (-0,7% auf 81,65 CHF) verbuchten am Berichtstag die kleinsten Verluste. Swiss Re profitierten lange von der Hochstufung auf «Buy» durch die Deutsche Bank, drehten dann aber bis zum Handelsschluss doch noch ins Minus. ZFS büssten 1,7% auf 323,25 CHF ein und Bâloise 3,0% auf 102,00 CHF.


Die SMI-Schwergewichte Roche (-2,6% auf 198,10 CHF), Novartis (-2,3% auf 61,75 CHF) und Nestlé (-2,3% auf 480,75 CHF) verloren alle mehr als 2%.


Im SLI schlossen Petroplus (-6,8%) mit den deutlichsten Verlusten. Aber auch OC Oerlikon (-5,5%), Kühne + Nagel (-4,0%) und Logitech (-3,9%) notierten sehr schwach. Die geringsten Abgaben unter den SLI-Titel verzeichneten nebst den Assekuranzen SGS (-1,2%). Der Warenprüfkonzern wird am Mittwoch die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr präsentieren.


In der zweiten Reihe gab es bereits heute einige Unternehmen, die ihre Zahlen publizierten. Jelmoli (Inhaber: -0,3%; Namen: +1,0%) schlossen uneinheitlich. Für die im Marktvergleich gute Performance dürfte dabei in erster Linie die vom Unternehmen gegebene Gewinnprognose verantwortlich sein: Unter anderem dank dem Buchgewinn aus dem Fust-Verkauf und der höheren Bewertung des Immobilienportfolios rechnet Jelmoli für das Gesamtjahre mit einem Rekordgewinn.


Huber + Suhner (-4,5%) hatte zwar die Erwartungen der Analysten übertroffen, diese zeigten sich aber hinsichtlich der weitern Aussichten skeptisch.


Sulzer büssten 8,5% ein. Analysten gaben sich eher zurückhaltend, da vor allem für die Division Chemtech klar mehr Aufträge prognostiziert wurden. Zudem kritisierten sie den Ausblick. (awp/mc/pg)

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