CH-Schluss: SMI erholt – Nestlé und Roche ziehen, Bilanzen positiv

Zudem zeichneten sich Fortschritte für Griechenland ab. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, rechnet fest mit einem Erfolg der Anstrengungen, das verschuldete Griechenland vor einer Staatspleite zu bewahren. Zudem dämpfte eine erfolgreiche Anleihenauktion in Italien die Sorgen vor einem Flächenbrand in Südeuropa. Positive Impulse gab es auch vom freundlichen Handelsverlauf in den USA, wo ebenfalls zahlreiche Bilanzen und grosse Übernahmepläne für gute Stimmung sorgten.


Der SMI schloss mit einem Plus von 1,36% auf 6’665,84 Zähler und damit nicht weit unter seinem Tageshoch von 6’681 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,30% auf 1’027,68 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,17% auf 5’896,86 Zähler.


Clariant hielten sich mit plus 2,6% unter den SMI/SLI-Spitzenreitern. Der Chemiekonzern hat mit den Zahlen die Erwartungen der Experten auf allen Ebenen übertroffen, obschon diese zuletzt deutlich nach oben geschraubt wurden. Dichtauf folgen Geberit mit Aufschlägen von 2,3%. Der Sanitär-Konzern ist gut ins neue Jahr gestartet, Analysten sprachen von einem soliden Quartalsergebnis. Am Nachmittag sorgte zudem eine Studie von Goldman Sachs für Nachfrage: Die Analysten hatten die Titel von der «Conviction Sell List» gestrichen und auf «Neutral» hochgestuft.


Die defensiven Index-Schwergewichte Nestlé und Roche schoben den SMI zusätzlich an. Nestlé profitierten mit plus 1,8% von guten Unilever-Zahlen. Roche wurden derweil von einer erweiterten Zulassung von Tarceva in der EU und guten Nachrichten zum Produktkandidaten Taspoglutid getragen und kletterten um 1,3%. Gemeinsam waren beide Titel damit allein für rund die Hälfte der SMI-Gewinne verantwortlich.


Derweil konnten Synthes ihre Startgewinne über den Tag nicht verteidigen, zum Handelsschluss standen die Aktien mit 1,7% im Minus. Die Umsatzentwicklung im ersten Quartal sei solide gewesen, Nordamerika hätte sich aber besser entwickeln können, hiess es am Markt. Logitech büssten trotz überraschend guter Quartalszahlen 2,5% ein. Händler verwiesen auf fehlende Anschlusskäufe und einsetzende Gewinnmitnahmen, da der Ausblick lediglich wie erwartet ausgefallen sei.


Swisscom gaben derweil nur optisch um deutliche 4,0% oder 15,40 CHF nach. Der Telekomkonzern schüttet 20 CHF je Aktie an seine Aktionäre aus.


Die Aktien der Grossbanken UBS (+2,2%) und Credit Suisse (+1,5%) erholten sich nach den zuletzt erlittenen Verlusten. Für Nobel Biocare setzte sich indes die Talfahrt mit minus 3% fort. Nach Vortagesverlusten von mehr als 18% nach enttäuschenden Zahlen hagelte es nun Kritik von zahlreichen Analysten.


Im breiten Markt schossen Panalpina um 10% hoch. Der Logistikdienstleister übertraf mit dem ausgeglichenen Reinergebnis im ersten Quartal die Erwartungen am Markt. Als kräftigen Kurstreiber verwiesen Händler insbesondere darauf, dass der Logistiker die laufenden Verhandlungen mit den US-Behörden SEC und dem Justizministerium wegen Korruptions- und Kartellvorwürfen wohl schon bald mit einem Vergleich ad acta legen kann.


Für Temenos ging es um 7,5% nach oben. Nachdem die Titel des Softwareunternehmens noch mit Verlusten auf die Zahlen reagiert hatten, halfen am Nachmittag Übernahmegerüchte durch SAP. Als angeblicher Verhandlungspreis wurde ein Betrag von 35 Euro je Aktie genannt. Analysten erachten die immer wieder kehrenden Gerüchte aber als wenig wahrscheinlich. (awp/mc/pg/31)

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