CH-Schluss: SMI etwas fester – ruhiger Handel

Unsicherheiten um das weitere Vorgehen der EU im Fall des hoch verschuldeten Griechenland hätten auf die Aktien gedrückt. Gegen Ende hin kletterten die europäischen Börsen im Sog des steigenden US-Marktes wieder ins Plus.


In der Schweiz waren Nachrichten zu wichtigen Unternehmen sehr dünn gesät. Entsprechend ruhig sei der Handel verlaufen, hiess es. Zu den grössten Gewinnern zählten einige Finanztitel und Zykliker. Wenig Impulse gingen von den Börsenschwergewichten Novartis und Nestlé aus, Roche verhinderten mit Abgaben einen deutlicheren Anstieg im SMI.


Bis Börsenschluss legte das Bluechips-Barometer SMI um 0,16% auf 6’877,16 Punkte zu. Der Tageshöchststand wurde am Morgen auf 6’917,45 Zählern gesetzt, der Tagestiefstwert kam am Nachmittag auf 6’860,85 Einheiten zu stehen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann am Ende 0,26% auf 1’053,57 Punkte und der breiter gefasste SPI 0,17% auf 5’991,23 Punkte dazu.


Bei den Bluechips wurden konjunktursensitive Titel wie Swatch (+1,6%), ABB (+1,6%) oder Adecco (+1,3%) stark nachgefragt. Die Luxusgüteraktien wurden von einer Studie des US-Brokers Bernstein gestützt. Die Analysten gehen davon aus, dass der chinesische Markt für Luxusgüter sehr gute Wachstums-Chancen bietet. Richemont (+0,2%) sind weniger prominent in China vertreten als die Swatch Group und legten an der Börse auch weniger deutlich zu.


Deutlich fester schlossen Swiss Life (+2,0%). Die Titel konnten die Abgaben vom Montag, als die deutsche Talanx einer Übernahme von Swiss Life eine Absage erteilte, wieder gutmachen. Der Lebensversicherer wird am kommenden Dienstag als letztes SMI-Unternehmen über das vergangene Geschäftsjahr berichten.


Ansonsten gingen die Finanzwerte uneinheitlich aus dem Handel: Während Julius Bär (+1,6%), ZFS (+0,7%) oder Swiss Re (+0,6%) zulegten, büssten GAM (-1,3%), UBS (-0,2%) und Bâloise (-0,2%) an Wert ein. Credit Suisse schlossen einen bewegten Handel unverändert auf 53,45 CHF ab. Die CS räumt ihrem Grossaktionär Qatar einen Sitz im Verwaltungsrat ein. Ausserdem soll der AIG-Mann Robert Benmosche in das Gremium gewählt werden.


Die Index-Schwergewichte Nestlé (unverändert auf 53,90 CHF) und Novartis (+0,2%) übten kaum Einfluss auf den Gesamtmarkt aus. Dagegen drückten Roche mit minus 0,6% auf den SMI.


Noch deutlicher gaben Sonova (-1,3%) nach, die von einer Analyse aus dem Haus JP Morgan belastet wurden. Nobel Biocare verloren 1,0% oder Actelion 0,6%.


Am breiten Markt haben eine Vielzahl von Unternehmen die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres veröffentlicht. Dies hat bei Schweiter (+7,0%) und Rieter (+3,3%) starke Avancen ausgelöst. Beide Unternehmen mussten 2009 grosse Verluste hinnehmen, allerdings sei Besserung in Sicht. So wurden bei Rieter die operativen Fortschritte im zweiten Semester hervorgehoben.


Auch Adval Tech (+3,4%) legten trotz Umsatzrückgang und einem hohen Reinverlust zu. Kaum verändert schlossen dagegen Kuoni (+0,1%) oder die Liechtensteinische Landesbank LLB (-1,2%) nach Zahlen. Dagegen brachen die Titel der Chemie&Papier Holding CPH um 3,7% und jene von Newave um 1,4% ein.


Deutlich verkauft wurden die sehr volatilen OC Oerlikon (-8,0%). Die ums Überleben kämpfende Gruppe orientierte über den Verlauf der Verhandlungen mit den Banken, nachdem erste Angaben zur Refinanzierung in der Presse durchsickerten. Den Aktionären drohen grosse Verluste. Händlern zufolge ist es jedoch im Moment noch zu früh, um eine abschliessende Beurteilung im Fall Oerlikon vorzunehmen. Der Kurseinbruch stehe auch im Zusammenhang mit den zuletzt gesehenen grossen Kursschwankungen, hiess es. (awp/mc/pg/32)

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