CH-Schluss: SMI mit Blick auf expansive US-Geldpolitik fester

Dabei hätten sich im Vorfeld dazu jene Meinungsmacher durchgesetzt, die sich auf eine weitere Lockerung der bereits expansiven Geldpolitik in den USA stützen, meinten Händler. In der Schweiz profitierten in erster Linie Finanzwerte von der guten Grundstimmung an der Börse. Aber auch konjunkturabhängige Papiere waren unter den Tagessiegern zu finden. Derweil mussten die Aktien von Petroplus einen Tag vor Publikation der Quartalsergebnisse einen Dämpfer hinnehmen.


Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,57% höher auf 6’541,50 (Tageshoch: 6’555; Tagestief: 6’502) Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg gar um 0,68% auf 1’013,33 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,52% auf 5’813,75 Punkte.


Die Blue Chips wurden am Dienstag von Swiss Life angeführt, die um 3,1% in die Höhe kletterten. Im Finanzsektoren konnten aber auch die Bankenwerte von Julius Bär (+1,7%), UBS (+1,3%) und Credit Suisse (+1,0%) kräftig zulegen. Die drohende Insolvenz des amerikanischen Anleiheversicherers Ambac scheint die UBS nicht zu tangieren: «Das Exposure von UBS gegen Ambac Holding ist nicht-materiell», sagte eine Sprecherin auf Anfrage von AWP.


Die Versicherungspapiere von Swiss Re (+1,1%) und ZFS (+1,0%) verteuerten sich im Vorfeld der Quartalberichtserstattung vom Donnerstag ebenfalls. Swiss Re wird wohl dann auch zum eigenen Ambac-Exposure Stellung nehmen.


Bereits am Mittwoch legen Clariant, Nobel Biocare und Petroplus Zahlen vor. Während sich die Aktien von Clariant (+0,4%) und Nobel Biocare (+0,3%) am Dienstag kaum bewegten, brachen Petroplus um 5,1% ein.


Die Aktien der Raffineriebetreiberin erreichten mit dem Tagestiefst bei 10,52 CHF sogar den tiefsten Stand seit dem Börsengang von Ende November 2006. Marktteilnehmer rechnen einerseits mit negativen Ergebnissen und schliessen andererseits eine neuerliche Kapitalerhöhung bei Petroplus nicht aus.


Auch bei Transocean (-0,3%) machte sich unter den Anlegern vor der Zahlenpublikation am Mittwochabend Zurückhaltung bemerkbar. Am Dienstag kündigte der britische Ölkonzern BP zudem an, betreffend Kosten aus der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko Partner – und damit möglicherweise auch Transocean – verstärkt in die Pflicht zu nehmen.


Nebst den Finanzwerten konnten auch einige Zykliker überdurchschnittlich dazugewinnen. So etwa Swatch (+2,1%), die von guten Uhrenverkaufsdaten in Hong Kong profitierten. Die Konkurrenzpapiere von Richemont verteuerten sich um 1,3%.


Ausserdem legten Syngenta um 1,6% oder Kühne+Nagel um 1,0% zu. Der Logistikkonzern Kühne+Nagel steht im Geschäftsbereich Landverkehr offenbar vor einem grösseren Zukauf. «Wir bereiten einen Abschluss in Südeuropa vor, Details kann ich aber noch nicht nennen», sagte Verwaltungsratspräsident und Mehrheitsbesitzer Klaus-Michael Kühne in einem Interview.


Die defensiven Novartis drückten mit minus 0,3% etwas auf den Gesamtmarkt. Roche (+0,7%) und Nestlé (+0,5%) hielten mit Kursavancen dagegen.


Im breiten Markt gewannen Phoenix Mecano nach starken Quartalszahlen 0,9%. Der Komponentenhersteller hat die Erwartungen der Analysten auf allen Ebene übertroffen, dabei hätten alle Divisionen positiv zum Ergebnis beigetragen.


Schmolz+Bickenbach stiegen um 6,4%. Im Rahmen der angekündigten Kapitalerhöhung werden an der Börse auch die dafür ausgegebenen Bezugsrechte gehandelt. Der Kurs für die Bezugsrechte kletterte um 38,7% auf 7,60 CHF. Der Hauptaktionär hat einer Meldung zufolge 12,9 Mio seiner Bezugsrechte verkauft. Dessen Anteil am Stahlkocher werde daher von 70% auf noch knapp 40% sinken, hiess es. Damit sei der Verkaufsdruck des Hauptaktionärs weggefallen, urteilte die ZKB. (awp/mc/ps/27)

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