CH-Schluss: Uneinheitlich – Roche gegen Ende unter Druck

Zu den Verlierern gehörten aber auch die Banken, während die Index-Schwergewichte Nestlé und Novartis dem Markt unterstützend zur Seite standen.


Der Handel sei jedoch von der geringen Aktivitäten geprägt gewesen, so der Händler weiter. Weder von US-Konjunkturdaten noch vom SNB-Leitzins seien Impulse ausgegangen. Zudem hätten sich viele Anleger wohl schon in die Weihnachtsferien verabschiedet und die Bücher für das laufende Jahr geschlossen. Allerdings könnte der am Freitag anstehende grosse Verfall an der Derivatbörse Eurex an den Aktienmärkten die Volumen etwas ansteigen lassen und zu einem volatileren Geschäft führen, sagte der Händler.


Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem Plus von 0,09% auf 6`566,17 Punkte und der Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,10% auf 5`879,47 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die Gewichtung von Novartis oder Nestlé beschnitten ist, verlor demgegenüber 0,10% auf 1`033,57 Punkte.


Die Roche-Papiere gingen am Ende mit einem Minus von 0,9% auf 140,00 CHF aus dem Handel, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA aufgrund von Bedenken zur Sicherheit und Wirksamkeit das Krebsmedikament Avastin zur Behandlung von Brustkrebs nicht zulässt. Der Entscheid ist allerdings noch nicht definitiv, Roche hat umgehend angekündigt, dass sie mit der FDA zu diesem Thema ein Hearing abhalten will. Vor dem FDA-Entscheid notierten die Titel bei rund 141 CHF auf Vortagesniveau.


Transocean (-3,4%) verzeichneten bei den Blue Chips noch grössere Abschläge. Die Titel litten unter der Nachricht, dass die USA eine Zivilklage gegen BP und andere Unternehmen wegen der Ölpest im Golf von Mexiko einreichen wird. Analysten reagierten auf die Klageerhebung gelassen. Zwar dürfte der Bussgeldbetrag in die Milliarden gehen, Transocean sei jedoch vertraglich gegen finanzielle Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Ölpest abgesichert, hiess es. Die Papiere der Raffineriebetreiberin Petroplus gaben um 1,5% nach.


Auch die Grossbankentitel von UBS (-0,5%) und Credit Suisse (-0,9%) gaben wie schon am Mittwoch überdurchschnittlich nach. Die Banken standen weiterhin unter dem Eindruck der Euro-Krise. In Brüssel treffen sich die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten, um über einen dauerhaften Euro-Rettungsschirm nach 2013 zu beraten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kurz vor Beginn des Treffens angekündigt, ihr Grundkapital nahezu zu verdoppeln. Die EZB will sich so vor einem möglichen Totalausfall von Staatsanleihen hochverschuldeter Euro-Länder wappnen.


Weitere «Grossverlierer» im SMI/SLI waren etwa Syngenta (-1,2%) oder Clariant (-1,4%), ohne dass es dazu Nachrichten gegeben hätte.


Auf der Gewinnerseite stützten die defensiven Schwergewichte Nestlé (+0,8%) und Novartis (+1,0%). Damit konnten Novartis die starken Avancen vom Mittwoch (+4,9%) ausweiten. Der Pharmakonzern hatte sich mit den Minderheitsaktionären der Tochter Alcon geeinigt und kann den Augenheilkonzern nun zu 100% übernehmen und voll integrieren.


Swiss Life kletterten um 2,0% in die Höhe. Nomura Equity Research hat für den Schweizer Versicherungsmarkt die Aussichten positiv bewertet. Die Swiss-Life-Titel wurden von Nomura zugleich mit «Buy» neu in ihr Rating-Universum aufgenommen. Andere Versicherer wie Swiss Re (+0,5%) oder ZFS (-0,3%) konnten von der positiven Branchenstudie weniger profitieren.


Fester tendierten etwas auch noch Kühne + Nagel (+1,4%). Goldman Sachs hat das Kursziel für den Logistiker angehoben. Derweil gewannen Nobel Biocare 1,2% und Sonova 1,1%.


Im breiten Markt gewannen EGL nach Zahlen 0,2%. Datacolor legten um 4,5% zu. Der Luzerner Unternehmer Werner Dubach hat ein öffentliches Kaufangebot für alle im Publikum sich befindenden Namenaktien angekündigt.


Erneut steil bergauf ging es mit Precious Woods (+15,6%). Die Titel haben nun innerhalb einer Woche um über 80% dazugewonnen. Händler spekulierten in dem Zusammenhang über einen möglichen Zukauf der Titel durch einen Small-Cap-Fonds. (awp/mc/gh)

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