Positive Daten vom amerikanischen Immobilienmarkt hatten keinen nachhaltigen Einfluss auf die Kurse. In den USA stieg die Zahl der Verkäufe neuer Häuser im Juni deutlich stärker als erwartet. Hierzulande verwiesen Händler auf eine Konsolidierung nach den Kursavancen der Vorwochen. Die Frage sei, ob sich die Märkte fürs Erste auf diesem Level halten könnten, hiess es. Mittelfristig bleibe die Grundstimmung positiv.
Bei Börsenschluss gewann das Blue Chips Barometer SMI 0,24% auf dem Stand von 5’774,89 Punkten, der Tageshöchststand lag bei 5’808 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI stieg um 0,49% auf 861,35 Punkte und der SPI um 0,50% auf 4’961,65 Punkte.
Julius Bär gingen sich nach einem frühen Auf und Ab 0,5% fester aus dem Handel. Der Habjahresgewinn der Bank sank deutlich, fiel aber besser als erwartet aus. Analysten sprachen von einem «soliden» Ergebnis. Als «erfreulich» bezeichneten sie den Geldzufluss der Gruppe, die tieferen Kosten und das solide Tier-1-Ratio.
Deutlich höher fielen die Kursgewinne bei Logitech (+4,5%) aus. Die Deutsche Bank erhöhte das Kursziel und folgte damit nach dem Quartalsausweis des Unternehmens in der Vorwoche anderen Analysten. Weil eine schnelle Erholung des Geschäfts zu zweistelligem Wachstum nicht erwartet wird, blieb das Rating auf «Hold».
Petroplus (+2,2%) tendierten ebenfalls sehr fest. Händler verwiesen auf die Streichung der Papiere von der «Least Preferred List» für den europäischen Raffineriesektor durch die UBS. Allerdings empfahlen die Analysten die Papiere des Unternehmens in Erwartung verhaltener Quartalszahlen mit einem Kursziel von 12,50 CHF zum Verkauf.
Bei OC Oerlikon (+2,1%) stellten die Verantwortlichen in der Solarsparte des Unternehmens neue Aufträge und bald wieder zweistellige Wachstumsraten in Aussicht.
Roche gewannen 2,0%. Exane BNP erhöhte das Rating auf «Outperform» («Neutral»). Nestlé (+1,0%) legten nicht so stark zu und Novartis (-0,3%) verloren gar.
Nobel Biocare (+0,5%) konnten die Kursgewinne von bis zu 5,6% im Tagesverlauf nicht halten. Dank einer Hochstufung von Merrill Lynch auf «Buy» von «Underperform» bei einem deutlich höheren Kursziel wurden die Papiere zeitweise beflügelt. Die Titel der Konkurrentin Straumann aus dem breiten Markt legten 5,4% zu, ebenfalls nach einer Kaufempfehlung durch ML.
Swiss Re (+1,9%), Bâloise (+1,1%) und UBS (+0,5%) schlossen fester, während CS (-2,9%) deutlich verloren. Für ZFS (-0,7%) senkte Goldman Sachs das Rating auf «Neutral» («Buy»).
Die grössten Verluste im SMI/SLI verzeichneten Swiss Life (-5,0%; -5,50 CHF) und auch ABB (-2,3%; -0,43 CHF) zeigten sich schwach. Für beide Aktien gab es am Berichtstag eine Nennwertreduktion (5,00 CHF bei Swiss Life; 0,48 CHF bei ABB). Beim Industriekonzern hätten auch die Zahlen und Guidance des US-Mitbewerbers Honeywell International hineingespielt, hiess es am Markt.
Im breiten Markt profitierten Cytos (+15,1%) nach Analystenmeinung von einem Bericht, wonach das Unternehmen dank einer neuen Produktionsmethode einen Impfstoff gegen die Schweinegrippe sehr schnell und in hohen Mengen herstellen könnte. Bei Von Roll (+9,4%) verwiesen Händler auf eine mögliche Kurspflege. Auch sei das Klima für Industrietitel freundlich.
Panalpina legten 3,8% zu, obwohl eine Klage von Aktionärsseite bekannt wurde. Hintergrund ist der Rückzugs des Logistikers aus dem Inlandgeschäft in Nigeria. AMS schlossen vor dem nachbörslichen Zahlenausweis 0,4% fester, Life Watch gewannen vor den Zahlen am (morgigen) Dienstag 10,0%.
Deutlich bergab ging es unter anderem für Gategroup (-7,1%) und Mikron (-6,9%). (awp/mc/ps/30)
