CH-Schluss: Verluste eingegrenzt – Banken am Tabellenende

Gleichzeitig drückten auch die Pharmawerte mit Abgaben auf den Gesamtmarkt. Beobachtern zufolge litt der Markt über weite Strecken unter neu aufgekommenen Befürchtungen zum hoch verschuldeten Griechenland. Die griechischen Schuldenkrise habe bereits am Freitag die Börsen unter Druck gesetzt und zu Wochenbeginn mangels neuer Impulse weiter beschäftigen, hiess es im Handel. Zudem wurde von Gewinnmitnahmen und einem leicht überverkauften Markt nach den Avancen der letzten Wochen gesprochen.


Bei Börsenschluss verlor das Bluechips-Barometer SMI 0,21% auf 6’866,43 Punkte, das Tagestief lag bei knapp 6’798 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste derweil 0,47% auf 1’050,86 Punkte ein und der breiter gefasste SPI 0,20% auf 5’980,88 Zähler.


Die Bankentitel gehörten am Berichtstag europaweit zu den schwächsten Werten. Beobachter verwiesen dabei vor allem auf Gewinnmitnahmen, nachdem der Sektor in der vergangenen Woche zum Teil stark angezogen hatte. Hierzulande seien zudem die anhaltende Diskussion um das Bankgeheimnis als Belastung dazugekommen. CS (-2,2%) schlossen wie UBS (-2,0%) am Tabellenende, nachdem die Ermittlungen in der Steueraffäre in Deutschland offenbar auf Hochtouren laufen. Die Grossbank hat Reisen ihrer Kundenberater ins Nachbarland denn auch stark eingeschränkt.


Bei UBS sind nach wie vor die exorbitanten Boni und die geplante Entlastung früherer Manager ein Thema. Die Stiftung Ethos werde sich an der Generalversammlung vom 14. April gegen verschiedene Anträge des UBS-Verwaltungsrates stellen, liess sie am Morgen verlauten. Unter Druck standen aber auch GAM (-2,8%) oder die Aktien der früheren Mutter Julius Bär (-0,7%).


Am Tabellenende fanden sich mit Swiss Life (-2,0%) und Swiss Re (-1,6%) auch einige Assekuranzen. Bei Swiss Life machten Beobachter Aussagen von Talanx für die Abgaben verantwortlich. Die Grossaktionärin hegt eigenen Angaben zufolge keine Pläne für einen Ausbau des Beteiligungspakets. Damit erfahren die in den vergangenen Monaten immer wieder aufgetauchten Spekulationen einer Übernahme durch Talanx einen Dämpfer.


Neben den Bankentiteln galt das Interesse den Pharmaschwergewichten Roche (-0,5%) und Novartis (-0,3%). Die Verabschiedung der Gesundheitsreform durch das US-Repräsentantenhaus bzw. die möglichen längerfristigen Auswirkungen der Reform führten zu einer gewissen Verunsicherung, hiess es in Marktkreisen. Allerdings gebe es bereits erste Spekulationen, die Pharmaunternehmen könnten von höheren Umsätzen profitieren und wären daher auf dem tieferen Niveau bald wieder einen Kauf wert. Die Roche-Meldung, dass für das Medikament Mabthera in Europa eine erweiterte Zulassung bei fortgeschrittenem follikulärem Lymphom beantragt wurde, bewegten die Titel kaum.


Zu den grössten Verlierern gehörten auch Kühne + Nagel (-2,1%) und Petroplus (-1,7%), obwohl Petroplus-CEO Jean-Paul Vettier 2010 mit einer Rückkehr zur Profitabilität rechnet, wie er in der Wochenendpresse verlauten liess. Die Aktien der Swatch Group (-1,5%) litten nach der sehr guten Vorwoche unter Gewinnmitnahmen.


Auf der Gegenseite schlossen Sonova (+2,8%) und Nestlé (+1,4%) an der Spitze des SMI/SLI. Gesucht waren aber auch ABB (+0,7%), Givaudan (+0,5%), SGS (+0,5%) oder Syngenta (+0,5%).


Im breiten Markt haben Winterthur Technologie (+0,7%), Meyer Burger (-0,9%) und Metall Zug (+2,9%) Zahlen zum vergangenen Jahr vorgelegt. Grössere Gewinne gab es unter anderen OC Oerlikon (+3,9%). Hier sollen sich die beteiligten Parteien auf eine Lösung in der Schuldenfrage geeinigt haben. (awp/mc/ps/30)

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