CH-Schluss: Verluste – Swiss Life von Gerüchten beflügelt

Am späteren Nachmittag folgte der SMI dann den amerikanischen Leitindizes ins Minus und vertiefte die Abgaben in der letzten Handelsstunde. Im Fokus der hiesigen Anleger standen klar Swiss Life nach anhaltenden Gerüchten um ein mögliches Übernahmeangebot durch die deutsche Allianz-Versicherung. Bereits in der vergangene Woche hatten die Spekulationen zu einem Anstieg um knapp 10% beim Schweizer Lebensversicherer geführt.


Bei Börsenschluss verlor das Blue Chips Barometer SMI 0,39% auf dem Stand von 6’592,26 Punkten, das neue Jahres- bzw. 15-Mte-Hoch liegt bei 6’666,45 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank derweil um 0,30% auf 1’028,33 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,32% auf 5’691,22 Punkte.


Die grösste Aufmerksamkeit genossen am Berichtstag Swiss Life (+5,5%). Übers Wochenende kursierte weiter das Gerücht, dass der deutsche Versicherungskonzern Allianz die Swiss Life übernehmen will. Allianz bereite eine Offerte in der Höhe von 5,5 Mrd CHF vor, hiess es. Am Markt wartet man nun weiter auf ein Dementi der Allianz. Händler sprachen von einem Zeitrahmen von 48 Stunden, in welchem sich die Allianz ablehnend äussern sollte. Bleibe ein klares Statement der Allianz aus, könnte sich die Geschichte konkretisieren, meinte einer.


Die übrigen Finanzwerte schlossen grösstenteils im Minus, allen voran CS (-2,1%), Swiss Re (-1,7%) und UBS (-1,0%). Die UBS hat laut einem Bericht der NZZ am Sonntag im vierten Quartal in die Gewinnzone zurückgefunden. Dies sei im Grossen und Ganzen die Marktmeinung und daher nicht allzu überraschend, kommentierte ein Händler. Julius Bär (+1,2%) schlossen gegen den Trend im Plus.


Die rote Laterne hielten im SMI/SLI indes Petroplus (-4,6%). Am Markt wurde von Verkaufsdruck aus dem Ausland gesprochen. Eine von den USA ausgehende Branchenschwäche habe auch im europäischen Raffineriesektor zu Gewinnmitnahmen geführt, hiess es. Sehr schwach schlossen auch Adecco (-2,4%) und Clariant (-2,1%).


Auf der Gegenseite waren SGS (+2,5%) deutlich gesucht. Der Warenprüfkonzern wird am kommenden Freitag als erster SMI-Titel seine vollständigen Zahlen 2009 präsentieren. Mit an der Tabellenspitze schlossen auch Synthes (+2,0%), was im Handel teilweise auf positive Auswirkungen der Kältewelle auf den Geschäftsverlauf des Orthopädiekonzerns zurückgeführt wurde.


Überdurchschnittlich gesucht waren zudem Logitech (+1,1%). Der Titel hatte bereits letzte Woche dank Hinweisen auf ein solides Weihnachtsgeschäft zugelegt, dieser Trend habe sich nun fortgesetzt, hiess es. Gefragt waren auch Nobel Biocare (+0,6%). Die Basler haben eine Kooperationsvereinbarung mit dem Anbieter von Dentalmaterialien Ivoclar Vivadent bekannt gegeben.


Roche (+0,1%) setzten die positive Performance der letzten Wochen fort. Der Pharmagigant hat Freitagnacht mitgeteilt, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA das Mittel Actemra zur Behandlung von rheumatoider Arthritis zugelassen hat. Novartis (+0,4%) profitierten teilweise von einer Hochstufung durch das Aktienresearch von Standard & Poors. Die Meldung, dass der Konzern in den USA das Medikament Fanapt zur Therapie von akuter Schizophrenie bei Erwachsenen auf den Markt bringt, sei dagegen wenig spektakulär, heisst es.


Am breiten Markt litten Evolva (-25,1%) nach den massiven Kursavancen von letzter Woche unter Gewinnmitnahmen. Sika stiegen um 0,3% nach provisorischen Umsatzzahlen für 2009. Dufry (+5,3%) profitierten von der Absichtserklärung zur Vollübernahme der Südamerikatochter. Gurit (+3,5%) wurden von einer Höherstufung durch die UBS gestützt. Swisslog (+8,6%) avancierten Händlern zufolge nach Spekulationen um einen amerikanischen Interessenten. (awp/mc/ps/30)

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