CH-Schluss: Verluste trotz gutem Beginn

Am Nachmittag bröckelten jedoch die Gewinne im Einklang mit den europäischen Börsen ab und kurz vor Schluss sind die Indizes gar noch in die Verlustzone gerutscht. Die Trendwende war einmal mehr auf Negativnachrichten zu der Kreditkrise zurückzuführen. So war in einer Studie von Goldman Sachs zu HSBC von massiven Abschreibungen wegen der Subprime-Krise die Rede. Zudem gab es Medienberichte zu einem möglichen signifikanten Stellenabbau bei der Citigroup. Marktteilnehmer sprachen von einer gewissen Verunsicherung am Markt, wohin die Reise gehen könnte. Es fehlten im Moment die wegweisenden Impulse, zumal auch aus den USA keine verwertbaren Vorgaben kämen, hiess es.


Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit 0,13% oder 10,67 Punkten auf 8’361,16 Zählern im Minus. Der 30 Unternehmen umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,05% auf 1’255,55 Punkte nach und der Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,06% auf 6’788,45 Zähler. Im SMI gingen die grössten Verluste an Clariant (-3,6% auf 9,63 CHF). Die Titel hatten am Morgen noch zu den grössten Gewinnern gezählt, nachdem neue Preiserhöhungen angekündigt worden waren. Das Unternehmen hat gleichzeitig verlauten lassen, dass die Kosten «signifikant» gesenkt, die Restrukturierungsanstrengungen beschleunigt und die Produktivität verbessert worden seien. Am Schluss gerieten die Titel allerdings unter Druck und durchbrachen erneut die Marke von 10 CHF.


Deutliche Abgaben waren auch bei den Pharmatiteln Roche (-2,2% auf 209,50 CHF) und Novartis (-0,8% auf 61,60 CHF) zu sehen. Die beiden Titel hatten allerdings in der Vorwoche in einem schwachen Gesamtmarkt um 8% respektive 5% zugelegt. Im Finanzsektor gingen Swiss Re mit minus 1,9% auf 80,65 CHF ziemlich stark zurück. Die Angst vor weiteren Abschreibern im Zuge der Kreditkrise ist bei den Anlegern geblieben. Die Aktien der Grossbanken UBS (-0,2% auf 49,62 CHF) und CS (-0,5% auf 62,65 CHF) drehten auf Grund der schlechten Nachrichten aus dem Finanzsektor ins Minus. Vor allem UBS rangierten noch am Morgen weit oben im SMI-Tableau.


Die übrigen Versicherungsaktien Bâloise (+0,3% auf 106,00 CHF), ZFS (+1,0% auf 310,75 CHF) und Swiss Life (+0,1% auf 297,25 CHF) wurden dagegen gesucht. Swiss Life hat am Morgen einen Wechsel an der Spitze des Unternehmens angekündigt. Demnach soll der bisherige CEO Rolf Dörig zunächst in den Verwaltungsrat gewählt werden und ab 2010 als Verwaltungsratspräsident amten. Als Nachfolger von Rolf Dörig wird der jetzige CEO International Bruno Pfister vorgeschlagen. Die Nachricht wurde in Marktkreisen mehrheitlich positiv kommentiert.


Die grössten Gewinne gingen aber auf das Konto von ABB (+1,9% auf 30,46 CHF) und Nestlé verhinderten mit plus 1,21% auf 535,50 CHF noch grössere Verluste am Markt. Der Nahrungsmittelkonzern hat in Russland einen Hersteller von Premiumschokolade (Umsatz 2006 von 51 Mio USD) übernommen. Im breiten Markt profitierten AFG Arbonia Forster (+4,2%) von zuversichtlichen Äusserungen des VR-Präsidenten Edgar Oehler. Auch Jelmoli (+4,8%) waren nach einem positiven Entscheid der Weko hinsichtlich des Verkaufs von Fust an Coop gefragt. (awp/mc/ps)

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