CH-Schluss: Verluste – UBS am Tabellenende, Swatch an der Spitze

So sorgten sich die Akteure weiter über die Steueraffären und über die Staatshaushalte einiger EU-Länder.


Im Blickfeld der Anleger standen am Berichtstag in erster Linie UBS und Swatch nach Geschäftszahlen. Dabei hat die Grossbank vor allem mit einem unerwartet hohen Abfluss von Kundengeldern enttäuscht, der Uhrenkonzern hat dagegen positiv überrascht.


Bei Börsenschluss verlor der SMI 0,51% auf 6’314,75 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) schloss kaum verändert um 0,02% höher auf 963,44 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) sank um 0,41% auf 5’457,04 Punkte.


UBS (-5,4%) notierten nach der Publikation des Jahresergebnisses weit abgeschlagen am Tabellenende des SMI/SLI. Als besorgniserregend bezeichneten Marktbeobachter insbesondere den ungebremsten Geldabfluss, bemängelt wurde aber auch die Qualität der Ergebnisse. So habe die Bank die Konsenserwartungen bezüglich Konzerngewinn lediglich dank einer hohen Steuergutschrift übertroffen, hiess es etwa.


Von Umschichtungen hätten daher Julius Bär (+2,4%) und CS (+1,9%) profitiert. Zudem wolle die CS das Vermögensverwaltungsgeschäft in den USA ausbauen, hiess es am Markt. Julius Bär wurden auch von einer Ratingerhöhung auf «Buy» durch Merrill Lynch gestützt.


Auch Swatch (+4,8%) standen nach Zahlen zum Geschäftsjahr 2009 im Fokus der Anleger – und ganz zuoberst auf der Gewinnerliste im SMI/SLI. Der Uhrenkonzern hat sowohl beim EBIT als auch Konzerngewinn die Analysten-Erwartungen übertroffen. Ausserdem zeigte sich der Konzern für 2010 «sehr zuversichtlich» und will gestärkt aus der Finanzkrise kommen. Im Sog von Swatch avancierten auch Richemont (+1,9%).


Nobel Biocare (+3,4%) profitierten nach einem zögerlichen Start von der Aufnahme der Abdeckung durch Jefferies mit «Buy». Die Dentalimplantate-Technikerin wird morgen Mittwoch die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr publizieren. Dabei gehen Analysten grösstenteils von einer Verbesserung der in den letzten Quartalen gesehenen Umatzentwicklung aus.


Mit grösseren Gewinnen schlossen ausserdem Petroplus (+1,8%), Lonza (+1,3%), Sonova (+1,0%) oder Givaudan (+1,0%). ABB (+0,5%) wurden etwas durch einen Grossauftrag gestützt.


Wenig gefragt waren dagegen die defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,9%), Roche (-0,1%) und Novartis (-0,7%). Novartis hat heute die exklusiven Rechte zur Entwicklung und zum Marketing eines Hepatitis-C-Produktkandidaten erworben.


Durch grössere Einbussen fielen unter den Blue-Chips ausserdem Actelion (-2,0%), GAM (-1,7%) oder Synthes (-1,5%) auf.


Im breiten Markt profitierten Schindler (PS: +1,8%) von einem Grossauftrag für Fahrtreppen und Aufzüge aus der Türkei. Myriad (+3,6%) gingen nach Produkt-News höher um. LUKB schlossen nach Jahreszahlen um 0,6% höher; das Ergebnis wurde von den Experten freundlich aufgenommen.


Verkauft wurden dagegen Kardex (-0,6%) nach Vorlage erster Zahlen für 2009. Leichter schlossen auch Meyer Burger (-2,6%), nachdem die UBS die Abdeckung des Titels mit einem «Sell» aufgenommen hat. Straumann (-0,9%) verloren ebenfalls, Jefferies hat die Abdeckung dieser Titel mit einem «Underperform» begonnen. (awp/mc/pg/31)

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