CH-Schluss: Wenig verändert nach schwachem Verlauf

Als Stütze erwiesen sich am Dienstag die Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche, die den Markt vor einem stärkeren Abrutschen bewahrten. Die defensiven Titel seien aus dem In- und Ausland als «solides Fundament in vielleicht wieder stürmischer werdenden Zeiten» gefragt, meinte ein Marktteilnehmer mit Blick auf die jüngsten Turbulenzen der europäischen Einheitswährung.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss um 0,25% höher auf 6’868,32 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor dagegen 0,09% auf 1’047,51 Zähler während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,2% auf 5’968,09 Punkte zulegte.


Nestlé beendeten den Börsentag mit einem Plus von 1,2% an der Spitze des SMI-Kurstableaus. Die Titel konnten auch von einer Hochstufung durch J.P. Morgan auf «Overweight» von «Neutral» profitieren. In einer Studie bezeichneten die J.P. Morgan-Analysten das Unternehmen zudem als «Top-Pick unter den europäischen Nahrungsmittelkonzernen».


Zu den Gewinnern im SMI zählen neben Novartis (+0,8%) und Roche (+0,1%) auch deren Branchenkollegin Actelion (+0,5). Daneben konnten sich aber auch Swisscom (+0,8%) dank Unterstützung durch das Bundesverwaltungsgericht im Plus behaupten: Das Gericht gab bekannt, dass es einen Rekurs der Swisscom gegen eine Weko-Verfügung gutgeheissen und eine Busse von 333 Mio CHF aufgehoben hat.


Dagegen lagen die Bankentitel zeitweise deutlich im Minus. CS (+0,2%) konnten die Verluste allerdings bis zum Ende des Tages wieder wettmachen. UBS schlossen dagegen 0,7% im Minus und Julius Bär beendeten den Handelstag 0,9% tiefer. Belastet werde die Branche von den zunehmenden Rufen nach Regulierung, hiess es am Markt: Die Forderungen nach Short-Verboten, Extraabgaben für Banken, Verbot des CDS-Handels und anderem würden in ihrer Summe einen «Giftcocktail» abgeben.


Zum anderen sprachen Händler aber auch bei den Bankentiteln von Gewinnmitnahmen: «Nun realisieren die Leute die kräftigen Gewinne, die sie zuletzt eingefahren haben.» Die Versicherungstitel von Swiss Re (-0,9%), Swiss Life (-0,7%) und ZFS (-0,7%) schlossen ebenfalls mit Verlusten.


Auch ABB (-0,2%) gaben nach den Avancen der letzten Tage Terrain preis. Verluste erlitten zudem die Luxusgütertitel Swatch (-0,9%) und Richemont (-0,7%). SGS verlieren 1,0%. Das Unternehmen hat am Montagabend überraschend eine neue Finanzchefin ernannt und am Dienstag eine kleine Akquisition bekannt gegeben.


Im breiten Markt fallen OC Oerlikon (-4,0%) durch starke Abgaben auf. Im Handel wurde von gezielten Spekulationen durch Hedge Funds gesprochen. Diese bauten seit Wochenbeginn Baisseengagements auf, um sich anlässlich der geplanten Bilanzsanierung zu tieferen Kursen wieder einzudecken.


Schulthess (-7,0%) verlieren nach Jahreszahlen stark. Enttäuschend sei sowohl die Entwicklung in der Kältesparte, wie auch in der bis anhin viel versprechenden Wärmepumpendivision, kommentierten Analysten. Dagegen tendierten Charles Vögele (+1,1%) freundlich, obwohl das Unternehmen für 2009 wegen dem markanter Abbau seines überalterten Warenlagers rote Zahlen auswies.


Überzeugen konnte die VZ Holding mit ihrem Jahresabschluss: Die Aktie legte um 5,7% zu. Mit den guten Wachstumsaussichten und der aktuellen Dividendenrendite sei VZ Holding eine attraktive Aktie, hiess es am Markt. Auch die Titel der Liechtensteiner VP Bank (+1,8) notieren nach der Vorlage der Abschlusszahlen deutlich fester.&(awp/mc/pg/32)

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