CH-Verlauf: Die meisten Titel im Minus – Nestlé hält Markt im Lot

Nach kleinen Gewinnen zum Start gaben die Schweizer Aktienindizes die Gewinne schnell wieder ab, dabei habe auch die Gewinnwarnung der amerikanischen Baumarktkette Home Depot den Markt auf dem falschen Fuss erwischt.

Der Markt orientiert sich Händlern zufolge an den Vorlagen und dem Research. So stehen wie schon in New York und Tokio Banken etwas unter Druck. Bis zum Start der Berichtsaison, die in den nächsten Tagen allmählich anläuft, dürften die Anleger ihre abwartende Haltung beibehalten.


Um 12 Uhr steht der SMI 0,07% oder 6,89 Punkte tiefer auf 9’289,54 Zählern, der letzte Woche neu lancierte Swiss Leaders Index (SLI) verliert 0,16% auf 1’430,48 Stellen. Der breiter gefasste SPI büsst 0,06% oder 4,58 Punkte auf 7’591,56 Einheiten ein.


Der SMI wird ganz alleine von den Nestlé-Valoren getragen, die sich um 1,7% auf 480,50 CHF verteuern. Die Nahrungsmittelbranche stehe mit dem Übernahmeangebot von Danone für Numico in den Fokus, hiess es im Handel. Der stolze Preis rücke die (Unter)-Bewertung von Nestlé wieder in ein rechtes Licht.


Ganz am anderen Ende des SMI finden sich einmal mehr die Bankenwerte UBS (-1% auf 73,95 CHF) und CS (-1% auf 88,40 CHF). Hier würden nach wie vor potenzielle Negativnachrichten aus der amerikanischen Hypothekenkrise eingepreist. So könnte sich die Krise im Immobiliensektor nun langsam auch im US-Konsum bemerkbar machen, sagten Beobachter mit Verweis auf Home Depot.


Ebenfalls unter Gewinnmitnahmen leiden nach den Gewinnen des Vortages die Versicherer, welche nicht von einer positiven Branchenstudie von JP Morgan profitieren können. Das Institut hat sowohl die Kursziele von ZFS (-0,8% auf 379,25 CHF) und Swiss Re (-0,5% auf 110,90 CHF) erhöht.


Die defensiven Pharmawerte können sich dem Trend zu tieferen Kursen einigermassen entziehen: Novartis stagnieren bei 67,25 CHF und Roche GS sinken 0,1% auf 219,10 CHF. Letztere hat am Berichtstag eine positive Studie zu Actemra zur Behandlung rheumatoider Arthritis präsentiert.


Fester zeigen sich auch die Medizinaltechniker Nobel Biocare (+0,6% auf 413 CHF) und Synthes (+0,3% auf 147,80 CHF).


Am breiten Markt ist in Sulzer (+0,6%) Kaufinteresse festzustellen, nachdem am Vorabend die Deutsche Bank eine Beteiligung von 40,4% gemeldet hatte. Am Markt wird dahingehend spekuliert, dass der Industriekonzern seine letzten Tage ‹in Freiheit› erlebt. Sulzer wird am Donnerstag die Auftragseingänge für das erste halbe Jahr präsentieren.


An OC Oerlikon (+0,1%) hält die Deutsche Bank 53,5% der Anteile, die ZKB sitzt auf 22,72% der Stimmrechte.


Jelmoli (-1,8%) meldete am Morgen den Umsatz für das erste Halbjahr, welcher knapp im Rahmen der Erwartungen lag. Marktteilnehmer vermissten jedoch Aussagen zur künftigen Strategie der Gruppe. (awp/mc/pg)

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