CH-Verlauf: Etwas fester – Gegenreaktion stützt

Die mittlerweile positive Stimmung am Aktienmarkt ist aus Sicht eines Händlers auf eine technische Reaktion zurückzuführen. Seit dem Anstieg im September habe der Standartwerte-Index zuletzt kontinuierlich nachgegeben. Nun sei es zu einer Gegenreaktion gekommen, so der Experte.


Im weiteren Verlauf dürften Makro-Daten eine wesentliche Rolle spielen. Im Blickpunkt steht der ISM-Index für den Service-Bereich aus den USA. Die Konjunkturdaten aus der Eurozone hätten derweil keine Rolle für die Kursfindung gespielt, heisst es.


Der Leitindex SMI steht um 12.15 Uhr um 0,24% höher bei 6’263,71 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,20% auf 960,87 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,21% auf 5’566,15 Zähler.


Syngenta (+0,8%) gehören zu den grössten Gewinnern im Blue-Chips-Segment. Zwar hatte die ZKB das Rating abgestuft und ein US-Konkurrent eher enttäuschende Quartalszahlen publiziert. Demgegenüber steht eine Kurszielerhöhung und die Bestätigung der Kaufempfehlung durch Goldman Sachs, die stützt. Bei Lonza (+2,4%) dürfte die ZKB-Ratingerhöhung den Kurs in die Höhe treiben.


Novartis (+0,3%) haben sich mittlerweile in die Gewinnzone vorgearbeitet. In der ersten Sitzungshälfte verloren die Titel, nachdem das Pharmaunternehmen die Entwicklung zweier Wirkstoffe gestoppt hatte. Die Abschreibungen und Kosten im Zusammenhang mit dem Stopp dürften aus Sicht von Beobachtern gut zu verschmerzen sein.


Roche (+1,0%) bestätigt anlässlich einer Investorenkonferenz die Guidance für Umsatz- und Kerngewinnwachstum und rechnet weiterhin mit einem Verkaufszuwachs in lokalen Währungen für die Division Pharma und für den Konzern im mittleren einstelligen Prozentbereich. Für Diagnostics wird weiterhin ein «deutlich über dem Weltmarkt» liegendes Verkaufswachstum erwartet.


Im Bankensektor legen Julius Bär (+1,3%) kräftig zu, während die Aktien der Grossbanken UBS (unv.) und CS (-0,6%) hinterherhinken. Beobachter gehen davon aus, dass sich die Korrektur im Bankensektor derweil fortsetzen wird. Die Analysten seien noch immer dabei, ihre Schätzungen für die Gewinne für das dritte Quartal nach den schwierigen Sommermonaten nach unten zu revidieren.


Synthes (+0,5%) notieren nach einer Einigung mit der US-Regierung bezüglich der Vorwürfe gegen die Tochtergesellschaft Norian im Plus. Das Unternehmen ist im Sommer vergangenen Jahres von einem US-Bundesstaatsanwalt wegen einer angeblichen Vermarktung des Knochenersatzmaterials «Norian XR» ausserhalb des zugelassenen Indikationsbereichs angeklagt worden. Synthes soll nun 808’000 USD zahlen, Norian 23,5 Mio USD.


Actelion steigen 0,2%, nachdem die Titel infolge von Übernahmespekulationen am Vortag um mehr als 4% zugelegt hatten. Händler verweisen auf erneute Überlegungen am Markt, Actelion könnte nach den negativen Nachrichten um den Bestseller Tracleer zum Übernahmeziel werden.


Beim Nebenwert Implenia (+1,9%) keimen ebenfalls wieder Übernahmefantasien auf. Das Interesse von Strabag ist nach der gescheiterten Übernahme vor einem Jahr offensichtlich ungebrochen. Das Interesse an Implenia sei immer noch vorhanden, sagte Konzernchef Hans Peter Haselsteiner in einem Fernseh-Interview.


Tornos (-0,5%) geben nach Veränderungen in der Unternehmensführung nach. Die Experten der Bank Vontobel sind jedoch der Ansicht, dass unternehmensinterne Nachfolger für die gehobenen Managementpositionen die Kontinuität von Strategie und Betrieb gewährleisten. Noch deutlicher im Minus notieren Uster Technologie (-4,8%). (awp/mc/ps/15)

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