CH-Verlauf: Etwas schwächer – Roche unter Verkaufsdruck

Neue Impulse sind im weiteren Handelsverlauf kaum zu erwarten. So stehen keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda.


Der Leitindex SMI sinkt bis um 12.10 Uhr um 0,47% auf 6’355,95 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,39% auf 981,79 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,48% auf 5’649,38 Zähler.


Wenig Gefallen bei den Anleger finden nach wie vor Nobel Biocare (-6,9%). Bei den Aktien des Dentalimplantateherstellers geht es infolge einer Ratingsenkung deutlich nach unten. Die Analysten der UBS reduzieren die Wachstumsprognosen der Dentalimplantateindustrie. Die Reduktion erfolge vor dem Hintergrund der Marktentwicklung in den vergangenen zwei Quartalen und aufgrund von Gesprächen mit verschiedenen Branchenvertretern. Bei Nobel Biocare wird das Anlagerating auf «Sell» von bisher «Neutral» reduziert und beim Konkurrenten Straumann (-5,3%) aus der zweiten Reihe auf «Neutral» von «Buy» herabgestuft.


Die Mehrheit der Finanztitel gehört ebenso zu den Verlierern, wobei sich UBS (+0,5%) im Gegensatz zu CS (-0,9%) dem Abwärtssog entziehen können. Bei beiden Werten senkt Goldman Sachs das Kursziel. In einer Studie zu den europäischen Banken berücksichtigen die Analysten den Einfluss von neuen regulatorischen Bestimmungen. Julius Bär verbilligen sich um 1,7%.


Die Aktien der Versicherungen ZFS (-1,4%) geben etwas stärker als der Gesamtmarkt nach, während sich Swiss Re (+0,7%) nach einer Erhöhung des Ausblicks durch Standard & Poor’s (S&P) vom Minus lösen. S&P begründet den Schritt mit dem stark verbesserten Kreditprofil des Rückversicherers.


Auf der Verliererseite stehen die Pharmatitel Roche (-2,2%). Zwar habe Roche zuletzt von einer Branchenveranstaltung positive Nachrichten vermeldet. Dies reiche jedoch nach den zuvor erlittenen Rückschlägen noch nicht aus, um das Sentiment zu wenden, sagte ein Händler.


Novartis verlieren 0,4%, nachdem die Titel am Vortag noch deutlich zulegen konnten. Die am Vortag vorgestellten Phase-III-Daten bei neuroendokrinen Tumoren werden von Analysten überwiegend positiv beurteilt. Nestlé (-0,1%), das dritte Indexschwergewicht, stellt sich unterdessen besser als der Gesamtmarkt.


Auf der Gewinnerseite weit oben stehen weiterhin Actelion (+1,7%), die offensichtlich weiterhin von Übernahmefantasien profitieren. Die Spekulationen hatten die Papiere bereits vergangene Woche um mehr als 20% in die Höhe getrieben. Standard & Poor’s senkte unterdessen das Rating für Actelion auf «Hold» von bisher «Strong Buy». Ihre positive Einstellung gegenüber den Fundamentaldaten der Gesellschaft habe sich nicht geändert, so die Experten. Nach der jüngsten Rally sei das Aufwärtspotenzial jedoch limitiert.


Syngenta (+2,8%) setzen die Aufwärtsbewegung vom Vortag fort. Die erwarteten deutlichen Preisanstiege bei Getreide wurden als Ursache genannt. Steigende Preise seien gut für Bauern und böten ihnen die nötigen Anreize, im kommenden Jahr mehr anzubauen, sagte ein Börsianer.


Bei den Nebenwerte glänzt der Spezialchemiekonzern Ems-Chemie (-0,6%) wieder mit einem Umsatz, der über dem Niveau von vor der Finanzkrise liegt. Die am Morgen publizierten Zahlen hätten jedoch keine wesentlichen Überraschungen geborgen. Das Potenzial für Kursgewinne sei begrenzt, so das Fazit der Experten.


Aufschläge verbuchen hingegen Ypsomed (+5,5%) und Swissmetal (+3,2%). (awp/mc/ss/11)

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