CH-Verlauf: Etwas schwächer – Unsicherheiten nehmen zu

Ausserdem geistere das Wort «Rezession» an den Finanzmärkten wieder umher. So liessen die insgesamt nicht gut ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone für Mittwoch einen schwachen deutschen ifo-Index erwarten.


Mit den anstehenden Reden von Ben Bernanke und Henry Paulson am Nachmittag macht sich laut Händlern denn auch erneut Risikoaversion breit. Dies belegen überdurchschnittliche Kursverluste der Banken und Versicherungen.


Um 11.50 Uhr sinkt der SMI 63,96 Punkte oder 0,93% auf 6’823,43 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI verliert 1,57% auf 1’019,04 Punkte, der breite SPI 1,02% auf 5’736,22 Punkte.


Die Unsicherheiten lasten erneut am stärksten auf den Bankentiteln. UBS (-5,8% auf 19,60 CHF) und Julius Bär (-4,5% auf 63,30 CHF) geben kräftig nach. CS (-2,6% auf 52,60 CHF) ziehen sich etwas besser aus der Affäre. Die Ratingagentur J.P. Morgan empfiehlt nämlich die Übergewichtung der Titel.


Die Versicherer Baloise (-2,0% auf 80,35 CHF), ZFS (-0,8% auf 292,75 CHF) und Swiss Re (-4,1% auf 60,80 CHF) können sich von den schwachen Vorgaben der Versicherer an Wall Street nicht lösen.


Die Angaben von Swiss Re zu den Schäden der beiden Wirbelstürme «Ike» und «Gustav» dürften dagegen den Kurs kaum beeinflussen. «Investoren schauen weiterhin in erster Linie auf das Kredit-Exposure», so ein Händler. Swiss Re geben am Investors› Day vom 25. September weitere Informationen über ihre Investitionen sowie ihr Finanzmarktexposure bekannt. Lediglich Swiss Life (+0,58% auf 172,60 CHF) stemmen sich gegen den Branchentrend.


Holcim (-3,9% auf 86,50 CHF) bauen die Verluste vom Morgen weiter aus. Mit den Abschlägen vom Vortag egalisieren Holcim damit ungefähr die Kursgewinne vom vergangenen Freitag. Die jüngste Entwicklung erklären sich Händler mit dem Einstieg der russische Eurocement bei Holcim, die Ende der vergangenen Woche zu Kursgewinnen und infolge dann zu einer Korrektur führte.


ABB (-2,2% auf 22,98 CHF) können nicht von einem Energietechnik-Auftrag über 75 Mio USD in Südafrika profitieren. Ebenso geht es bei den Titeln von Luxusgütern Swatch (-2,2% auf CHF 212,30) und Richemont (-1,2% auf 54,35 CHF) abwärts.


Das Indexschwergewicht Nestlé (-1,5% auf 48,06 CHF) lastet auf dem Gesamtmarkt. Hier spielen wieder aufkeimende Spekulationen einen Rolle: Nestle soll Interesse am US-Schokoladenherstellers Hershey haben.


Zu den wenigern Gewinnern im Tagesverlauf zählen die defensiven Pharmatitel Novartis (+1,9% auf 58,10 CHF) und Roche (+1,5% auf 178,70 CHF). Novartis profitiert u.a. von einer Hochstufung durch die Credit Suisse. Ebenso sind Lonza (+0,3% auf 142,80 CHF), die am Vortag Verluste verbuchten, und Synthes (+0,3% auf 155,20 CHF) an der Tabellenspitze zu finden.


In der zweiten Reihe profitieren SHL Telemedicine (+4,0%) von einem Vertrag, den die Tochtergesellschaft PHTS Telemedizin in Deutschland mit der Knappschaft Bahn See (KBS) für ein Pilotprojekt abgeschlossen hat. Weit oben auf dem Tableau sind auch AFG (+3,5%) zu finden.


Mit kräftigen Abschlägen zeigen sich dagegen Uster Technologies (-12%) und redIT (-11,0%).


Arpida (-2,0%) können derweil nicht aus der Mitteilung Profit schlagen, bei einer laufenden Phase-II-Studie die Registrierung von Patienten früher als erwartet abgeschlossen zu haben. (awp/mc/pg/16)

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