CH-Verlauf: Freundlich – Schwergewichte und UBS bremsen

ebremst wird der hiesige Börsenplatz auch von den grosskapitalisierten Nestlé und Novartis.


Am Nachmittag stehen wichtige Konjunkturdaten aus den USA an; auf der Agenda stehen die persönlichen Ausgaben und Einkommen der US-Verbraucher im Mai und vor allem die Veröffentlichung der Ergebnisse der zweiten Umfrage der Universität Michigan zur Stimmung der US-Konsumenten im Mai.


Der Swiss Market Index gewinnt bis gegen 12 Uhr um 0,14% auf 5’368,68 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,27% auf 805,15 Zähler und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 0,20% auf 4’632,79 Punkte.


Die UBS-Aktien haben in der ersten halben Stunde mit einer unruhigen Berg- und Talfahrt auf die in der Nacht zum Freitag angekündigte Kapitalerhöhung und den neuerlichen Quartalsverlust reagiert. Inzwischen hat sich der Valor mit minus 2,9% in der Verlustzone eingependelt.


Die Grossbank kündigte für das zweite Quartal 2009 einen neuerlichen Verlust an und besorgt sich via eine Kapitalerhöhung frisches Eigenkapital von 3,8 Mrd CHF. Der Verwässerungseffekt wird von Analysten auf 8-10% beziffert. Die Verlustankündigung komme nicht wirklich überraschend, der Neugeldabfluss habe aber enttäuscht, sagen Händler. Aber bereits am Vortag hätten Gerüchte über eine bevorstehende Kapitalerhöhung im Handel kursiert, weshalb mit dem gestrigen Abschlag von 5,9% bereits viel Negatives eingepreist wurde.


Die Papiere der Konkurrentin Credit Suisse (+4,2%) profitieren nicht nur von der Schwäche der UBS, sondern auch von einer Kurszielerhöhung durch die Analysten der Grossbank auf der anderen Seite des Paradeplatzes. Die Investoren gingen davon aus, dass die Probleme der UBS hausgemacht sind und keine Rückschlüsse auf die Branche zulässig sind. Auch Julius Bär rücken um 0,7% vor.


Deutlich fester notieren auch Zykliker wie ABB (+0,6%), Adecco (+2,1%), Syngenta (+2,4%) oder Kühne + Nagel (+1,6%) und erholen sich von den gestrigen Abgaben. Holcim verzeichnen nach der erfolgreichen Ausgabe über 1 Mrd CHF vom Vortag ein Plus von 0,1%. Swatch (+1,1%) und Richemont (+1,0%) setzten ihren bereits drei Tage andauernden Anstieg fort, nachdem am Dienstag schwache Daten zu den Uhrenexporten die Werte unter Druck gesetzt hatten.


Die höhere Risikobereitschaft lässt die Anleger aus den defensiven Papieren umschichten. Nestlé (-0,7%) und Novartis (-1,0%) schränken die Bewegungsfreiheit des SMI nach oben deutlich ein. Roche steigen hingegen um 1,0%. Marktbeobachter verweisen einerseits auf die relative Underperformance des Bons zur Branche während der vergangenen Wochen hin. Leist unterstützend wirkten sich auch die Zulassungsanträge in der EU für drei neue Indikationen für das Medikament Mabthera aus.


Im breiten Markt büssen die Aktien der Industriegruppe Looser 4,5% ein. Das Unternehmen gibt im Rahmen einer Kapitalerhöhung 1,25 Mio neue Aktien aus; die Zahl der ausstehenden Aktien steigt damit um 50%. Die neuen Titel kommen zu 25 CHF das Stück, 2 alte Aktien berechtigen zum Bezug eines neuen Titels. Der Bezugspreis von 25 CHF entspricht einem Discount von 55% zum gestrigen Schlusskurs bei 56 CHF.


Mit einem Tag Verspätung reagieren die Papiere des Liegenschaftenverwalters BFW auf die am Donnerstag angekündigten Massnahmen zur Kostensenkung. Um Kosten zu sparen, werden CEO und CFO künftig direkt beim Immobilienunternehmen angestellt sein. Nachdem der Titel gestern nicht gehandelt wurden, verteuern sie sich am Freitag um 9,5%. (awp/mc/pg/17)

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