CH-Verlauf: Ins Plus gedreht – Bâloise und Julius Bär unter Druck

Auch habe sich die Stimmung generell verbessert, so der Händler weiter. Am Markt gingen viele davon aus, dass inzwischen das Schlimmste überstanden sei.


Nachdem bisher Bâloise und Julius Bär nach ihren Zwischenberichten im Fokus standen, dürfte sich der Blick der Anleger langsam nach Amerika richten. Dort deuten die Futures bis anhin auf eine freundliche Eröffnung hin.


Bis um 11.55 steigt das Blue Chips Barometer SMI um 12.00 Uhr um 24,62 Punkte bzw. 0,46% auf 5’383,56 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert derweil kaum verändert bei -0,03% auf 818,64 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 0,43% auf 4’629,79.


Der Finanzsektor habe vor allem im frühen Geschäft unter Gewinnmitnahmen und den negativen US-Vorgaben gelitten, heisst es. Inzwischen sei es aber bei manchen Titeln zu Käufen auf dem niedrigeren Niveau gekommen.


Bâloise (-3,7% auf 86,40 CHF) und Julius Bär (-2,2% auf 41,28 CHF) leiden aber immer noch unter ihrem Zwischenbericht. Bei Bâloise sprechen Beobachter von einem gemischten Ausweis. So sei das Geschäftsvolumen der ersten drei Monate besser als erwartet ausgefallen, doch die Solvabilität habe sich gegenüber dem Jahresende zurückgebildet. Positiv sei aber, dass die Firmenverantwortlichen trotz des widrigen Branchenumfelds an den Zielsetzungen bis Ende 2012 festhielten.


Zu Bär heisst es am Markt, die meisten Aussagen des Berichts lägen im Rahmen der Erwartungen. Die Abschwächung des Neugeldzuflusses im Private Banking enttäusche aber etwas.


Von den übrigen Finanzwerte notieren Swiss Re (-2,7% auf 38,42 CHF), UBS (-2,4% auf 17,05 CHF) und ZFS (-1,2% auf 205,10 CHF) immer noch in der Verlustzone, CS (+1,4% auf 46,30 CHF) und Swiss Life (+5,9% auf 97,50 CHF) dagegen im Plus.


Neben den Finanzwerten stehen Clariant (+7,8% auf 6,77 CHF) im Fokus der Anleger. Der Titel werde von Übernahmespekulationen beflügelt, meinte ein Händler. Es kursierten Gerüchte wonach eine Gruppe um Alt-Bundesrat Christoph Blocher in Verhandlungen mit dem Chemiekonzern stehe und eine Mehrheitsbeteiligung anstrebe. Im Gefolge von Clariant ziehen auch Lonza (+3,6% auf 106,70 CHF) an.


Mit an der Tabellenspitze notieren im SMI/SLI auch Swisscom (+2,7% auf 301,50 CHF). Damit erholt sich der Titel etwas von seinen Vortagestiefständen; am Montag hatten die Aktie bei 293,00 CHF ein neues Jahrestief markiert.


Deutlich gesucht sind auch Novartis (+1,8% auf 42,76 CHF), etwas weniger stark Roche (+0,1% auf 140,50 CHF) und Nestlé (+1,4% auf 39,98 CHF). Roche will in den nächsten fünf Monaten 110 Mio Packungen Tamiflu produzieren und danach die Produktion weiter erhöhen.


Auf der Gegenseite verlieren Holcim, die heute Ex Anrecht gehandelt werden, 3,7% oder 2,10 CHF auf 55,10 CHF. Die Aktionäre erhalten je 20 Aktien kostenlos eine weitere, die Anrechte werden vom 12.5 bis und mit 19.5. an der SIX gehandelt. Der Anrechte-Handel entspricht einem Abschlag von 2,72 CHF – ohne dieser würde der Titel also im Plus notieren. Hier stützt eine Kursziel-Erhöhung durch die UBS auf 61 von zuvor 40 CHF.


Am unteren Tabellenende finden sich auch Kühne + Nagel (-2,7% auf 81,85 CHF), Swatch (-2,1% auf 173,70 CHF) oder Adecco (-1,0% auf 45,32 CHF).


Am breiten Markt hat die Gategroup das Börsendebut mit einem Kurs von 20,00 CHF eröffnet. Zum Berichtszeitpunkt steht der Titel noch bei 15,50 CHF.


Kardex wurden noch nicht gehandelt. Das Unternehmen hat die Zustimmung der norwegischen Wettbewerbsbehörde zur Übernahme einiger Aktivitäten ihres skandinavischen Vertriebspartners Element Storage Systems AS erhalten.


Dagegen verbilligen sich MCH um 3,9%. Das Unternehmen will – unter gewissen Bedingungen – die Betreibergesellschaft des Messe- und Kongresszentrums in Lausanne übernehmen. (awp/mc/pg/19)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert