CH-Verlauf: Kaum verändert – Lustloser Handel

Vom anstehenden grossen Eurex-Verfall am kommenden Freitag gehen unterdessen «Gravitationskräfte» aus, wie ein Beobachter sagt. So würden mittlerweile Positionen gerollt, «wobei schöne runde Zahlen bei verschiedenen Aktien im Fokus stehen», sagte ein Händler.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis 12.20 Uhr um lediglich 0,08 Punkte auf 6’484,81 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,13% auf 996,75 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,03% auf 5’694,64 Punkte.


Bei der UBS (-0,1%) geht unterdessen der Abstimmungsreigen in der Diskussionen um den Staatsvertrag mit den USA weiter. Zur Debatte steht, ob eine Volksabstimmung über den Vertrag ermöglicht werden soll. Der Ständerat ist am Mittwochmorgen hart geblieben: Er will keine Volksabstimmung. Die Zitterpartie geht weiter», kommentiert denn auch die ZKB. CS steigen um 0,2% und Julius Bär um 0,1%. Auch die Versicherungstitel ZFS (+0,8%), Swiss Life (+0,4%) und Swiss Re (+0,7%) zeigen sich im Plus.


Die defensiven Indexschwergewichte notieren uneinheitlich. Roche (+0,9%) legte Daten vor, die die Wirksamkeit von RoActemra/Actemra bei Rheumatoider Arthritis belegen. «Der positive Nachrichtenstrom bei den Baslern scheint anzuhalten», kommentiert die Privatbank Wegelin, die steigende Kurse erwartet. Gründe dafür seien die gut gefüllte Produktepipeline mit Blockbusterqualitäten und die starke Stellung bei den Onkologie-Produkten. «Das sind gute Nachrichten für Roche», lautet der Kommentar der Bank Vontobel. Die Papiere des Konkurrenten Novartis notieren 0,1% höher. Nestlé (-0,8%) belasten dagegen den Markt. Die Analysten von Kepler haben die Titel von ihrer European Alpha List (Top pick list) genommen.


Logitech (+1,0%) profitieren nach Angaben von Marktbeobachtern von einer Hochstufung des europäischen Technologiesektors von «Neutral» auf «Overweight» durch die UBS. Die traditionell volatilen Petroplus (+0,7%) stehen nach der Ernennung eines neuen CFO im Plus. Experten stufen die Personalie jedoch als kursneutral ein.


Mehr Verkäufer als Käufer sind unterdessen bei Sonova (-0,8%), Richemont (-0,8%), ABB (-0,7%) und Geberit (-0,7%) unterwegs.


In der zweiten Reihe zeigen sich Transocean (+2,6%) von den jüngsten negativen Nachrichten unbeeindruckt. So senkte zwar die Ratingagentur Fitch den Ausblick auf «negativ». Des Weiteren wird gegenwärtig diskutiert, ob das Moratorium für Tiefseebohrungen der US-Regierung Ölgesellschaften erlaubt, vorzeitig aus Leasing-Verträgen für Bohranlagen auszusteigen. Beobachter sehen jedoch in der zunehmenden Zuversicht, dass BP für den Unfall im Golf von Mexiko verantwortlich ist und Transocean keine Schuld trifft, einen Kurstreiber.


Positive Nachrichten gibt es von Santhera (+11,4%). Die wieder steigende Nachfrage nach den Titeln des Liestaler Pharma-Unternehmens wird von Marktbeobachtern auf die guten Daten aus einer Phase-II-Studie für Catena bei Leber hereditärer Optikusneuropathie zurückgeführt.


Rieter (+1,9%) verkauft ihre italienische Tochter Idea Institute. Der Verkauf schärfe weiter das Profil von Rieter Automotive und dürfte zur Freisetzung von Managementkapazitäten beitragen, kommentiert Vontobel-Analyst Fabian Haecki.


Meyer Burger (+0,7%) zahlt unterdessen 29,2 Mio CHF eines Syndikatskredites frühzeitig zurück. Die Reduktion der Finanzaufwendungen ist aus Sicht der ZKB zu begrüssen, auch wenn diese weniger als 1% des erwarteten Gewinns ausmache.


Mobimo (unv.) lanciert eine Wandelanleihe mit Fälligkeit 2014. Die Höhe liege bei 125 Mio CHF bis zu 175 Mio CHF. «Mit einem grossen momentanen Interesse an privatem und institutionellem Geld im Immobilienbereich erwarten wir, dass diese Emission eine Erfolg wird», urteilt Vontobel. (awp/mc/ps/16)

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