CH-Verlauf: Leicht fester – Vor allem Zykliker und Novartis gesucht

Auch die Futures würden auf eine höhere Eröffnung in den USA hinweisen. Abermals werde sich mit der Eröffnung an den US-Börse zeigen, wie robust die Tendenz derzeit sei. Denn der Markt sei eher nervös, auch die Sommerflaute mache sich bemerkbar. Da könnte die Richtung schnell mal wechseln, so der Händler weiter. Längerfristig werde sich weisen müssen, ob die Wirtschaft sich nur verlangsame oder in eine zweite Rezession abrutsche. Sicher sei zumindest, dass sich die Vorlaufindikatoren abschwächen würden.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis 12.00 Uhr um 0,49% auf 6’350,39 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert um 0,83% auf 970,50 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,38% auf 5’574,66 Punkte.


Neben den gesuchten Finanzwerten und zyklischen Valoren treiben vor allem Novartis (+1,6%) den SMI nach oben. Die Titels des Pharmaherstellers seien im Hinblick auf die heute erwartete Zulassungsempfehlung für das MS-Medikament Gilenia durch den vorberatenden FDA-Ausschuss gesucht, so Händler. Die beiden anderen Indexschwergewichte Nestlé (-0,2%) und Roche (-0,3%) bremsen hingegen.


Die prozentual grössten Avancen im SMI/SLI verbuchen ansonsten zyklische Valoren. Clariant (+3,5%) führen die Gewinnerliste an, gefolgt von Holcim (+2,7% auf 75,00 CHF). Beobachter machen dafür eine Kurszielerhöhung durch Citigroup auf 80 CHF sowie die anhaltend positive Stimmung nach einer Sektorstudie am Vortag verantwortlich.


Weitere grössere Gewinner sind Geberit (+2,5%) und Givaudan (+1,8%) oder die Luxusgüterhersteller Swatch (+1,6%) und Richemont (+1,4%). Auch Adecco (+1,2%), Kühne+Nagel (+1,1%) oder ABB (+1,0%) legen deutlicher zu. Die zwar etwas weniger zyklischen Sonova (+2,0%) stehen auch in der Gunst der Anleger.


In Syngenta (+1,1%) würden Bestrebungen innerhalb der EU zur Erleichterung des Anbaus gentechnologisch veränderten Saatguts positiv stimmen, so Händler.


Bei den Finanzvaloren liegen UBS (-0,1% auf 14,43 CHF) gegen den Trend im Minus. Im Seilziehen um den UBS-Staatsvertrag hat heute die Wirtschaftskommission des Nationalrates erneut die Ablehung des Vertrags empfohlen. Zudem hat die Société Générale das Kursziel für die UBS-Valoren auf 15,60 CHF gesenkt. Swiss Re (+0,8%), GAM (+0,8%), ZFS (+0,6%) oder Julius Bär legen zu.


Die aus dem SMI ausscheidenden Swiss Life (-0,2%) verlieren. Auch die demnächst in den SMI vorrückenden Transocean (-5,7%) werden zurück genommen. Das US-Justizministerium hatte Zweifel geäussert, dass BP und Transocean ausreichend Mittel haben, um für die Kosten der Ölkatastrophe aufzukommen.


Die prozentual grössen Verluste im SMI/SLI erleiden Petroplus (-1,1%).


Aus dem breiten Markt vermeldet Tecan (+2,2%) eine OEM-Vereinbarung mit Novartis, allerdings ohne finanzielle Details bekannt zu geben.


Bei Genolier Swiss Medical Networks (GSNM; +2,4%) wurden an einer wohl turbulenten Generalversammlung Verwaltungsratspräsident Raymond Loretan und VR-Mitglied Antoine Kohler abgewählt. Zudem wurde danach das bisherige Management ausgewechselt.


In Barry Callebaut (-2,1% auf 696 CHF) wurden von der UBS auf «Neutral» mit Kursziel 750 CHF zurückgenommen. Und schliesslich gibt sich das Management des Pharma-Unternehmens Newron (+6,9%) weiterhin überzeugt vom Potenzial des Produktkandidaten Safinamide bei Parkinson-Patienten. Entwicklungspartner Merck Serono wird auf einer Fachkonferenz Testdaten präsentieren. (awp/mc/pg/17)

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