CH-Verlauf: Nach fehlenden Anschlusskäufen leichter – UBS im Fokus

«Es war leider nicht mehr als ein Buschfeuer», meinte ein Händler mit Blick auf UBS und die Erholung am Gesamtmarkt. Dem Geschehen würden schlichtweg die Impulse und damit die Käufer fehlen, meinte der Händler weiter. Aufgrund des Unabhängigkeitstages in den USA hätten sich auch bereits viele Marktteilnehmer aus dem Geschehen verabschiedet. Da keine weiteren Impulse zu erwarten seien und sich vor dem Wochenende auch niemand mehr positionieren wolle, sei im weiteren Verlauf eine Seitwärtsbewegung und somit ein Tagesabschluss im leicht negativen Terrain wahrscheinlich.


Bis um 12.00 Uhr sinkt der SMI um 0,30% respektive 20,30 Zähler auf 6’823,76 Punkte. Der SLI erniedrigt sich um 0,06% auf 1’021,91 Punkte und der breitere SPI 0,20% auf 5’727,12 Stellen.


UBS (+1,1% auf 21,24 CHF) mussten ihre Spitzenposition im SMI/SLI inzwischen räumen. Die am Morgen für das zweite Quartal genannte Ergebnisindikation habe zwar die grössten Befürchtungen ausgeräumt, mehr aber nicht, meinte ein Händler. Das Branchenumfeld sei weiterhin angeschlagen und die Risikopositionen der Grossbank unverändert hoch. Die Käufe am Morgen seien wohl hauptsächlich massivem Short-Covering zuzuschreiben gewesen, so der Händler.


Auch Credit Suisse (+0,1% auf 45,46 CHF) und Julius Bär (+1,2% auf 63,35 CHF) sind von einem zunächst höheren Kursniveau zurückgekommen. Für Credit Suisse hat Citigroup das Kursziel auf 55 (65) CHF zurückgenommen und führt als Gründe das De-Rating des Sektors sowie die geringere Visibilität im Investmentbanking an. Dennoch bleibt die CS für die Citigroup das bevorzugte Institut in Europa und wird weiterhin mit dem Anlagerating Buy eingestuft.


Unter den Assekuranzen sind immer noch Swiss Life (+0,6% auf 269,00 CHF) gesucht. Im Handel wird auf Gerüchte verwiesen, wonach der Lebensversicherungskonzern nicht mehr an der Übernahme des Vermögensverwalters Lombard interessiert sei. Dies würde unter den Anlegern begrüsst, da Swiss Life bereits mit der AWD-Akquisition eine grössere Übernahme getätigt habe. Swiss Re (-1,7% auf 66,45 CHF) und Baloise (-1,5% auf 102,30 CHF) finden sich dagegen zuunterst im Kurstableau, ZFS (-0,6% auf 255,25 CHF) verlieren etwas weniger markant.


An der SMI/SLI-Spitze haben sich inzwischen Lonza (+3,0% auf 135,80 CHF), Clariant (+2,4% auf 9,72 CHF) und Adecco (+1,7% auf 49,10 CHF) positioniert, die gestern allesamt teilweise deutlich Federn lassen mussten. Auch bei Syngenta (+1,6% auf 302,75 CHF) und Nobel Biocare (+1,7% auf 31,78 CHF) dürfte heute eine technische Gegenreaktion für die Gewinne verantwortlich sein.


SGS (-1,4% auf 1’390 CHF) und Ciba (-1,0% auf 27,12 CHF) stehen dagegen wie bereits am Vortag deutlich unter Druck.


Auch die Pharmaschwergewichte Roche (-1,0% auf 180,90 CHF) und Novartis (-1,1% auf 57,20 CHF) lasten mit grösseren Abgaben auf dem SMI. Nestlé (-0,2% auf 45,36 CHF) verbilligen sich ebenfalls, doch moderater.


Am breiten Markt setzten sich Swisslog mit Aufschlägen von 5,9% immer noch positiv in Szene, aber auf einem etwas niedrigeren Niveau als noch zu Beginn. Die Anbieterin von integrierten Logistiklösungen hat sich in Norwegen einen Grossauftrag im Volumen von 53 Mio CHF gesichert. Valora legen um 0,6% zu; die Kioskbetreiberin hat die Auflösung des Joint Ventures mit der Migros bekannt gegeben.


Jelmoli (Aktie: +3,8%) ist im Streit mit Tivona ein Schritt weiter gekommen. Ein vom Schiedsgericht bestelltes Gutachten hat den Unternehmenswert der Tivona auf 130-149 Mio CHF beziffert. Dieser Wert liege näher bei Jelmolis Wertvorstellung und sei daher als leicht positiv zu werten, meinte ein Händler. (awp/mc/gh/18)

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