CH-Verlauf: Schwächer – Lonza weiter gesucht

Lonza stehen nach dem Zahlenausweis zum Geschäftsjahr 2008 weiter in der Gunst der Anleger. «Das Unternehmen hat die Erwartungen erfüllt und das bringen derzeit nur wenige», betont ein Händler. Bei Clariant, die heute überraschend Geschäftszahlen vorgelegt haben, sei die Bilanz dagegen durchwachsen. Weil aber viel Negatives eingepreist sei und es auch positive Aspekte – etwa zur Guidance bei EBIT und Cash Flow – gebe, lege der Titel zu.


Für den heutigen Tag sind erste Konjunkturdaten eher positiv ausgefallen. So hat sich der ifo-Geschäftsklimaindex im Januar entgegen den Erwartungen aufgehellt. Für den weiteren Verlauf dürften die Signale aus den USA massgeblich sein. Dort stehen am Nachmittag der Case-Shiller Hauspreisindex November und der Index des Verbrauchervertrauens Januar zur Veröffentlichung an.


Bis um 11.55 Uhr verliert der SMI 1,37% oder 74,40 auf 5’342,67 Punkte. Der gekappte SLI gibt um 1,3% auf 744,91 Zähler nach. Der Gesamtmarkt wird, gemessen am SPI, um 1,35% auf 4’394,71 Stellen zurück genommen.


Lonza (+3,4% auf 103,10 CHF) führen weiterhin die Tabelle im SMI/SLI an, jedoch unter ihrem bisherigen Tageshoch (105,20 CHF). Der Life Science Konzern ist im Geschäftsjahr 2008 weiter gewachsen, konnte den Schwung der Vorjahre jedoch nicht ganz aufrecht erhalten. Dank Sonderfaktoren stieg der Reingewinn allerdings überdurchschnittlich. Die meisten Analysten reagieren positiv auf die Neuigkeiten. Lonza sei ein «gut geführtes Unternehmen mit einer starken Strategie und einem überzeugenden Leistungsausweis», heisst es etwa.


Clariant (+1,7% auf 5,55 CHF) legen zu, obschon die überraschend vermeldeten Geschäftszahlen für 2008 verhalten sind. Ein Teil der Analystengilde bezeichnet die Zahlen als erwartungsgemäss, andere wiederum zeigen sich enttäuscht. Der Chemiekonzern hat einen weiteren Stellenabbau, Abschreibungen sowie einen Dividendenverzicht angekündigt. Die Papiere seien zu Wochenbeginn auf einen neuen historischen Tiefststand gefallen und Marktteilnehmer hätten bereits einen Teil der negativen Nachrichten eingepreist, heisst es zur Kursentwicklung.


Ciba (+0,8% auf 48,42 CHF) können im Gefolge zulegen, ABB (+0,9% auf 14,24 CHF) erhalten vom soliden Quartalsergebnis des deutschen Konkurrenten Siemens etwas Unterstützung. Daneben stehen Nobel Biocare (+1,1% auf 18,61 CHF), Givaudan (+0,9% auf 798 CHF) und SGS (+0,8% auf 1’196 CHF) gut da.


Die defensiven Werte drücken weiter auf den Aktienmarkt, vor allem die grosskapitalisierten Nestlé (-1,4% auf 40,20 CHF) und Roche (-1,6% auf 167,90 CHF). Auch Novartis (-0,7% auf 52,20 CHF) tendieren schwächer. Der Pharmakonzern hat gemeinsam mit Medicines for Malaria Venture das Malaria-Medikament Coartem für Kinder lanciert und legt morgen Geschäftszahlen vor.


UBS (-2,7% auf 14,03 CHF), CS (-3,2% auf 28,18 CHF) und Julius Bär (-2,5% auf 34,52 CHF) werden gegenüber dem Vormittag tiefergestellt. Bei den Assekuranzen sind ZFS (-3,6% auf 202 CHF) am stärksten betroffen. Swiss Life (-0,5% auf 63,05 CHF) verlieren unterdurchschnittlich, Bâloise (+0,4% auf 70,60 CHF) und Swiss Re (+0,9% auf 30,20 CHF) halten sich im Plus.


Vor dem Umsatzausweis an diesem Donnerstag geben Swatch 2,0% auf 126,60 CHF nach, Richemont verlieren 3,2% auf 17,33 CHF.


Schlusslicht sind Logitech (-3,8% auf 11,04 CHF), die bereits seit mehreren Wochen von den Anlegern abgestraft werden und sich derzeit auf dem Niveau von 2003 bewegen.


Im breiten Markt rutschen AFG (-0,6%) ins Minus. Der Bauausrüster hat die Markterwartungen mehr oder weniger getroffen, die Titel haben nach Vorlage der Umsatzzahlen zunächst etwas fester tendiert.


Implenia rücken nach Umsatzzahlen zu 2008 und zuversichtlichen Aussagen zum angelaufenen Geschäftsjahr um 7,4% vor. Vor den morgigen Zahlen avancieren BC Jura 7,3%.


Basilea geben 0,9% ab. Das Pharmaunternehmen will den Vertrieb zur Lancierung von Toctino und Zeftera ausbauen und sich künftig auf diese Schlüsselprodukte konzentrieren. (awp/mc/pg/21)

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