CH-Verlauf: Verluste ausgebaut – Grossbanken uneinheitlich

Der über Basel III hinausgehende sogenannte «Swiss Finish» wurde am Montag veröffentlicht.  Insgesamt werden die neuen Regulierungsvorschläge und vorgesehenen Kapitalisierungsvorschriften zwar als streng angeschaut, überwiegend sind es aber Kommentare der Erleichterung, dass sie nicht noch schärfer ausgefallen sind. Die Aktien zeigen sich im Vergleich zum Gesamtmarkt nicht sehr auffällig, während CS an der Tabellenspitze moderate Gewinne verzeichnen, stehen UBS knapp im Minus.


Der Leitindex SMI steht bis 12.00 Uhr um 0,40% tiefer bei 6’259,20 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) geht um 0,40% auf 961,19 Punkte zurück und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,46% auf 5’560,02 Zähler.


Ansonsten präsentiert sich die Nachrichtenlage zu Wochenbeginn sehr dünn. In den USA beginnt die Berichtsaison zum dritten Quartal am Donnerstag mit Alcoa, hierzulande am Freitag mit Givaudan.


Die Papiere der Credit Suisse und der UBS notieren nach der Publikation des bundesrätlichen Expertenberichts zur TBTF-Problematik uneinheitlich. CS bilden mit einem Plus von 0,7% zusammen mit Actelion (+0,7%) die Tabellenspitze, UBS halten sich mit einem Minus von 0,1% etwas besser als der Gesamtmarkt.


Insgesamt erhalten die Bankvaloren vom heute präsentierten Expertenbericht zur TBTF-Problematik etwas Rückenwind, da er weniger einschneidende Massnahmen für die systemrelevanten Banken vorsieht, als im Vorfeld befürchtet wurde. Ausserdem zeigen sich beide Banken zuversichtlich, die neuen Anforderungen durch einbehaltene Gewinne erfüllen zu können. Derzeit scheinen auch die Investoren keine Kapitalerhöhungen bei den beiden Grossbanken einzupreisen.


Im Urteil der Analysten sind die von der Expertenkommission geforderten Massnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals insgesamt etwas weniger streng als befürchtet ausgefallen. Zudem werde den Banken genügend Zeit zur Umsetzung eingeräumt, hiess es. Insbesondere das geforderte Common Equity, das harte Kernkapital, von total 10% liegt deutlich hinter den befürchteten Werten.


Die WestLB hat indes die Einschätzung für die Aktien der UBS AG nach Bekanntgabe der neuen Kapitalanforderungen auf «Reduce» von zuvor «Neutral» gesenkt und Morgan Stanley die Aktien der CS auf «Equalweight» von «Overweight». Die HSBC hat gleichzeitig sowohl für die CS als auch für die UBS die Abdeckung wieder aufgenommen und beiden Werten das Rating «Overweight» verliehen.


Nebst CS und Actelion legen noch Bâloise (+0,6%) und Swatch (+0,4%) etwas zu sowie ganz leicht auch Richemont, Lonza und Nobel Biocare.


Die Mehrheit der Aktien verlieren dagegen an Terrain, allen voran Logitech und Syngenta (je -1,5%). Um je rund 1% verbilligen sich zudem ABB, SGS, Adecco und Sonova.


Die Schwergewichte Roche (-0,2%), Novartis und Nestlé (je -0,5%) halten sich im breiten Mittelfeld.


Im breiten Markt fallen Mindset (-5,6%) oder Ems-Chemie (-3,8%) im roten Bereich etwas auf, wogegen Edisun (+10,0%) oder Myriad (+4,2%) klar anziehen.


Precious Woods hat eine Nennwertreduktion mit anschliessender Kapitalerhöhung angekündigt, was von den Aktionären aber noch bestätigt werden muss. Das Papier wurde bisher allerdings noch nicht gehandelt. (awp/mc/ps/13)

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