CH-Verlauf: Verluste ausgebaut – Schwergewichte belasten

Eine Wende des Negativtrends erhoffen sich die Anleger von US-Konjunkturdaten und der Eröffnung an Wall Street. Am frühen Nachmittag werden die Daten zu den US-Verbraucherpreisen publiziert. Hier rechnen Ökonomen mit einem Anstieg um 0,5% zum Vormonat. Etwas später folgt dann noch der Konsumklima-Index der Uni-Michigan deren Wert bei 59,8 Punkten gesehen wird.


Bis um 12.15 Uhr verliert der SMI 44,88 Punkte oder 0,62% auf 7’177,91 Punkte. Der gekappte, 30 Titel umfassende SLI büsst 0,48% auf 1’100,66 Punkte ein und der breitere SPI 0,62% auf 6’059,84 Punkte.


Bei den Bluechips führen Clariant mit minus 2,2% auf 11,78 CHF die Verliererliste an. Der Chemiewert hatte allerdings gestern stark zugelegt. Ciba (-1,5% auf 35,50 CHF) ergeht es ähnlich.


Unter den grössten Verlierern sind auch Logitech (-1,7% auf 30,58 CHF), Givaudan (-1,3% auf 998 CHF) oder Holcim (-1,3% auf 90,00 CHF) zu finden. Holcim hat in Spanien mit der vollständigen Übernahme der Tarmac Iberia für rund 150 Mio EUR eine relativ kleine Akquisition getätigt. Der Präsenzausbau im von der Immobilienkrise betroffenen spanischen Markt dürfte dennoch belastend wirken.


Die Schwergewichte Novartis (-1,3% auf 52,10 CHF) und Nestlé (-1,0% auf 499,00 CHF) haben den Index noch tiefer in die Verlustzone geführt. Novartis wird dabei von der Meldung, dass ein Generika-Produkt von Teva für den Novartis-Blutdrucksenker Diovan in den USA eine vorläufige Zulassung erhalten hat, unter Druck gesetzt.


Bei ZFS (-1,1% auf 280,50 CHF) drücken Übernahmespekulationen um die Versicherungseinheit der Royal Bank of Scotland auf den Kurs. Auslöser dafür und für die gestrigen Abgaben waren Äusserungen von CEO James Schiro, der die Zurich von allen Übernahmeinteressenten als «am geeignetsten» für die RBS-Einheit erachtet.


Auf der Gewinnerseite stehen nur noch UBS (+2,1% auf 24,82 CHF), CS (+0,6% auf 49,42 CHF) und Swisscom (+0,4% auf 358,50 CHF). Die UBS hat ihre Kapitalerhöhung im Umfang von 15,97 Mrd CHF abgeschlossen. Analysten werten die Zeichnungsquote von 99,4% als «Erfolg». Allerdings sei dieser Wert nur auf den ersten Blick eine beeindruckende Zahl, meinte ein Marktbeobachter. Man müsse sich fragen, wieviel von den Mitarbeitern und UBS-nahen Kreisen gezeichnet worden sei und ob diese Aktien in den nächsten Tagen wieder auf den Markt kämen. Swisscom profitieren dagegen von einer Höherstufung durch Goldman Sachs.


Im breiten Markt verlieren Accu Holding (-7,7%). Die Gewinner werden von Gurit (3,3%) angeführt. Ascom und Tec-Sem steigen um je 3,2%. (awp/mc/gh)

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