CH-Verlauf: Verluste ausgebaut – UBS weiter im Bereich Allzeittief

Dies hiess es in einem Kommentar eines Börsianers. Der Zustand des Finanzsystems habe sich durch die verschiedenen Hilfspakete von Notenbanken und Regierungen zwar stabilisiert, die negativen Auswirkungen auf die Realwirtschaft würden aber erst jetzt richtig sichtbar.


Die vom G-20 Weltfinanzgipfel beschlossenen Massnahmen werden zwar reihum gelobt und gehen nach Meinung vieler Kommentatoren in die richtige Richtung. Kurzfristig brächten sie aber keine Effekte, weshalb die Aktienmärkte auch ohne Euphorie darauf reagieren würden, hiess es in Handelskreisen.


Der SMI geht bis um 12.15 Uhr um 124,03 Punkte oder 2,13% auf 5’710,72 Punkte zurück. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI verliert 2,23% auf 785,03 Punkte und der breite SPI 1,97% auf 4’702,8 Punkte.


Unter der schwachen Börsenstimmung leiden einige Finanztitel oder die Luxusgüteraktien mit am meisten: UBS (-5,2% auf 13,74 CHF; neues absolutes Tief bei 13,66 CHF) gehören zusammen mit Swiss Life (-5,2% auf 77,75 CHF) zu den am meisten unter Druck stehenden Papieren, nachdem Swiss Life bereits in der Vorwoche über 31% eingebüsst hatten.


Die UBS war am Wochenende Gegenstand zahlreicher Presse-Artikel, welche sich mehrheitlich mit den Justizproblemen der UBS sowohl in den USA als auch hierzulande auseinandergesetzt haben. Mittlerweile hat die UBS auch das erwartete neue Entlöhnungssystem publiziert. Demnach wird die variable Barvergütung für die Konzernleitung künftig auf einem Bonus-Malus-System basieren. Da die Ankündigung in dieser Art bereits erwartet wurde, blieb der Einfluss auf den Aktienkurs marginal.


Sehr schwach präsentieren sich am Mittag auch Nobel Biocare (-5,2% auf 17,76 CHF), Geberit (-4,8% auf 104,70 CHF) oder OC Oerlikon (-4,5% auf 84,10 CHF). OC Oerlikon konnte mit Jürg Fedier einen neuen Finanzchef präsentieren, was aber kaum einen Einfluss auf die Aktie hat.


Weitere Finanztitel wie CS (-4,4% auf 31,26 CHF), Bâloise (-3,7% auf 53,90 CHF) oder ZFS (-2,9% auf 216,60 CHF) gehen ebenfalls klar zurück. Swatch (-4,3% auf 133 CHF) und Richemont (-2,8% auf 18,82 CHF) ergeht es ähnlich. Zu den wenigen Gewinnern gehören Ciba (+2,2% auf 48,54 CHF), von denen BASF nach Ablauf der Verlängerungsfrist für das öffentliche Kaufangebot über 94% hält, oder Clariant (+0,8% auf 7,49 CHF).


Am breiten Markt büssen Ascom (-9,2%), 4M (-9,1%) oder Hügli (-8,7%) markant ein. In einem Interview mit AWP hat sich Finanzchef Andreas Seibold zuversichtlich für das kommende Geschäftsjahr gezeigt. Allerdings schränke würden die aktuellen Aufgaben das Management derzeit dermassen einschränken, dass vorderhand keine neuen Akquisitionspläne verfolgt würden.


Unique warten mit einem Minus von 5,6% auf. Der Titel leidet unter einem Bericht, wonach der weitere Ausbau des Flughafens im indischen Bangalore durch ein Baukonsortium unter Beteiligung der Flughafen Zürich AG auf Eis gelegt werden soll. Gemäss ZKB hat das Projekt für Unique aber lediglich eine geringe Bedeutung. (awp/mc/ps/20)

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