CH-Verlauf: Verluste verringert – defensive Werte gesucht

Sollten die Impulse aus Amerika am Nachmittag freundlich ausfallen, wäre eventuell sogar die Rückkehr auf Vortagesniveau möglich, sicher jedoch ein weiterer Abbau der Verluste, meinte ein Händler.

Der Markt sei zur Zeit sehr unberechenbar, relativiert der Händler und verglich ihn mit der Launigkeit des Wetters. Die Anleger seien generell verunsichert und dadurch zurückhaltend. Immer wieder würden Befürchtungen um das weltweit ansteigende Zinsniveau und die Hypothekarkrise in den USA aufkeimen und die Kauflaune dämpfen.


Grössere Impulse werden erst nächste Woche mit dem Beginn der SMI-Berichtssaison erwartet – und zwar nicht hauptsächlich durch das Vorlegen der Zahlensets sondern vielmehr durch die Präsentation der Ausblicke. Dass die Zahlen gut ausfallen werden, davon gehe der Markt aus, meinte der Händler.


Bis um 12.00 steht der SMI 0,30% oder 27,43 Punkte tiefer auf 9’220,95 Zählern, der letzte Woche neu lancierte Swiss Leaders Index (SLI) verliert 0,42% auf 1’416,67 Stellen. Der breiter gefasste SPI büsst 0,31% oder 23,57 Punkte auf 7’535,67 Einheiten ein.


Am Markt sind zur Zeit generell die defensiven Werte gesucht, die als sicher gelten. So erweisen sich nach wie vor Nestlé (+0,5% auf 481,00 CHF) als starke Stütze des SMI. Wie bereits gestern profitieren die Aktien vom Übernahmeangebot von Danone für Numico, das die Nahrungsmittelbranche in den Fokus der Anleger rückte. Gemäss Händler habe aber vor allem der stolze Preis der Übernahme die (Unter)-Bewertung von Nestlé betont und damit Kaufanreize ausgelöst.


Mit Novartis (+0,5% auf 67,30 CHF) und Roche (+0,3% auf 218,90 CHF) haben zwei weitere defensive Titel inzwischen ins Plus gedreht.


Ebenfalls freundlich notieren Synthes (+0,3% auf 147,60 CHF). Der Titel profitiert von einer Unterbewertung im Vergleich zur Peer-Gruppe, meinte der Händler. Die Aktie sei extrem günstig bewertet. Zudem wird der Titel auch durch Going-Private-Gerüchte getrieben.


Im SMI fallen wieder einmal mehr die Grossbanken mit deutlichen Abgaben auf. Die ‹faulen Kredite› drückten dem Händler zufolge weiterhin auf die Kaufstimmung. UBS verlieren -1,4% auf 72,55 CHF und CS -1,3% auf 87,10 CHF.


Julius Bär (+0,1% auf 86,90 CHF) profitieren dagegen von einer markanten Kurszielerhöhung durch HSBC auf 95,90 (69,45) CHF. Belastet werde der Titel etwas von den Aussagen des Bär-Chefs De Gier, der den Übernahmespekulationen um sein Bankhaus den Wind aus den Segeln genommen hat.


Am breiten Markt verbilligen sich Dottikon ES um 4,2% oder 12,50 CHF. Der Titel wird jedoch ex-Dividende von 8 CHF gehandelt. Burkhard Compression liegen 0,1% oder 3,25 CHF zurück; die Aktie wird ex-Dividende von 3 CHF gehandelt.


Metall Zug fallen 1,3% zurück. Geschäftsführer Heinz Buhofer hat das Gerücht dementiert, wonach die Gruppe die MZ Immobilien MZI verkaufen will. Swissmetal verlieren 0,4%; die Gruppe hat sich mit Sozialpartner auf einen Sozialplan geeinigt, der rückwirkend per 1. März 2007 in Kraft tritt und bis mindestens Ende Juni 2009 läuft.


Swisslog geht nach wie vor davon aus, dass im laufenden Jahr die Gewinnzone wieder erreicht wird. Die Aktie geht mit dem Gesamtmarkt zurück und steht zum Berichtszeitpunkt 0,5% im Minus. (awp/mc/pg)

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