CH-Verlauf: Weiter nachgebende Notierungen – Finanzwerte belasten

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheiten über die Auswirkungen der Kreditkrise und nach den Avancen der Vorwoche hielten die Gewinnmitnahmen an, hiess es unter Marktbeobachtern. Dabei drücken vor allem die Abgaben der im Index stark gewichteten Finanzwerten auf die Stimmung.


Angesichts der rund 5,5prozentigen Avance des SMI in der Vorwoche befinde sich die Börse in einer Konsolidierungsphase, sagte ein Händler. Vergangene Woche habe der Index seit 2003 den prozentual grössten Sprung innerhalb von fünf Handelstagen gemacht. Deshalb seien auch angesichts der weitgehend fehlenden Unternehmensnews Gewinnmitnahmen absehbar gewesen. Zudem warte man auf den Zinsentscheid des Fed vom 11. Dezember, der für gewisse Unsicherheiten sorge. Bis zu Beginn des New Yorker Aktienhandels dürfte der Markt in einer Bandbreite von 8’600 – 8’860 Punkten seitwärts tendieren. Danach werde Wall Street den Weg weisen, so der Händler weiter.


Bis um 11.45 Uhr verliert der SMI um 0,96% oder 83,83 auf 8’622,39 Punkte und notiert damit nur rund 12 Einheiten über dem bisherigen Tagestief. Der SLI sinkt um 0,99% auf 1’300,66 Zähler. Der Gesamtmarkt verliert, gemessen am SPI, um 0,93% auf 7’004,96 Einheiten.


Im SMI sind Finanzvaloren nach Gewinnmitnahmen zumeist unter den prozentual grössten Verlierern zu finden. Die Indexschwergewichte UBS verlieren um 2,7% auf 54,65 CHF, Julius Bär um 2,3% auf 93,90 CHF, ZFS um 2,0% auf 321,50 CHF, Swiss Re um 1,9% auf 81,25 CHF und CS um ebenfalls 1,9% auf 66,90 CHF.


Swatch werden um 2,4% auf 310,50 CHF zurückgenommen, nachdem die Uhrenwerte im Zuge einer strategischen Kooperation mit Tiffany am Vortag noch zulegen konnten. Adecco verlieren um weitere 2,2% auf 60,80 CHF. Bereits am Vortag gingen die Titel des Zeitarbeitsunternehmens tiefer um, nachdem Konkurrent Randstad die Übernahme von Vedia angekündigt hatte.


ABB gehen im Zuge einer am Vortag von Merrill Lynch publizierten Studie zu Investitionen in Ausrüstungsgüter im europäischen Markt mit defensiven Aussichten um 1,7% auf 32,04 CHF tiefer um.


Resistenter zeigen sich defensivere Werte wie Roche, Novartis und Nestlé mit Abgaben zwischen 0,3 und 0,1%.


Unter den wenigen Kursgewinnern liegen Swiss Life mit Avancen um 1,4 auf 299,25 CHF oben auf. Eine Korrektur der ‹Abstrafung› vom Vortag nach Ankündigung der AWD-Übernahme und die aggressiveren Unternehmenszielsetzungen, die im Vorfeld des heutigen Investors› Day bekannt gegeben wurden, hätten zu Käufen veranlasst, so Marktbeobachter. Ebenfalls im Plus sind Syngenta (+0,2%) und Clariant (+0,1%).


Im SLI werden Kühne+Nagel mit einem Minus um 1,7% deutlicher zurückgenommen. OC Oerlikon verlieren um 1,4%. Hingegen legen Ciba um 1,6% zu. Damit honorierten die Anleger die am Vortag nachbörslich bekannt gegebenen Preiserhöhungen in einigen Produktbereichen.


Im Gesamtmarkt verlieren Invenda mit Einbussen um 9,3% am deutlichsten an Boden. SHL verlieren 6,1%, BFW Liegenschaften geben um 4,5% nach. Auf der Gewinnerseite fallen Swissmetal durch Avancen um 5,2% auf. Addex gehen nach Anschlusskäufen um 4,9% höher um. Das Biopharma-Unternehmen hatte am Vortag eine Zusammenarbeit mit Merck zur Entwicklung eines neuen Medikamentes gegen Parkinson bekannt gegeben. (awp/mc/pg)

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