CH-Verlauf: Weiterhin unter Druck – EZB-Entscheid im Fokus
Der SMI kann sich allerdings von den Tagestiefstständen etwas erholen. Weiterhin drücken vor allem die Grossbanken auf den Index, nachdem der leidgeprüfte US-Kreditversicherer Ambac gestern die Anleger mit der Ankündigung einer Kapitalerhöhung enttäuscht hatte. Die Abwärtstendenz bei Novartis lastet zusätzlich auf dem Gesamtmarkt. Für Gegengewicht sorgen die Kursgewinne bei Nestlé.
Am Nachmittag wird die europäische Notenbank EZB den Leitzins höchstwahrscheinlich mit 4,00% unverändert belassen. Ökonomen rechnen erst im zweiten Quartal mit Zinssenkungen der EZB. In den USA stehen heute noch Angaben zum Häusermarkt an. Allerdings richtet sich das Interesse der Anleger bereits auf den Arbeitsmarktbericht von morgen Freitag.
Das Bluechips-Barometer SMI verliert bis um 12.00 Uhr 26,16 Punkte oder 0,36% auf 7’312,66 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index sinkt um 0,32% auf 1’125,03 Punkte und der SPI um 0,27% auf 6’024,47 Punkte.
Bei den Bluechips wurden die Grossbanken von der Swisscom (-2,9% auf 364,25 CHF) am Tabellenende abgelöst. Der Telekomkonzern hatte am Mittwoch die Jahreszahlen bekanntgegeben, die bereits gestern in einem freundlichen Markt mit Kursabgaben quittiert wurden. Heute werden die Titel von Rückstufungen durch Morgan Stanley und BNP Paribas weiter belastet.
Die Finanzwerte leiden weiterhin stark unter den Nachrichten zu Ambac. Beim Kreditversicherer hatten die Anleger anstatt der Kapitalerhöhung vielmehr auf eine direkte Kapitalspritze durch ein Bankenkonsortium gehofft. Es sei unklar, ob die Kapitalerhöhung erfolgreich sein werde. Und selbst bei einer erfolgreichen Platzierung sei das Rating für Ambac gefährdet, hiess es. So gehören im Segment die Aktien der UBS (-2,1% auf 31,56 CHF), ZFS (-1,8% auf 316,00 CHF), Swiss Life (-1,9% auf 248,80 CHF) oder CS (-1,3% auf 50,10 CHF) zu den grössten Verlierern. UBS werden aber weiterhin auch von den Gerüchten um den Verkauf der Alt-A-Hypotheken, der weiteren Abschreibungsbedarf zur Folge hätte, gebremst.
Novartis (-1,4% auf 49,62 CHF) haben im Tagesverlauf kontinuierlich an Wert verloren. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat für das Asthma-Mittel Foradil weitere Informationen eingefordert. Ein Beraterausschuss soll im Herbst oder im Winter diesen Jahres auf Basis dieser Daten über das Nutzen-Risiko-Profil so genannter Beta-Blocker mit lang anhaltender Wirkung bei der Anwendung bei Kindern befinden, hiess es.
Dagegen sind Roche (-0,1% auf 198,90 CHF) im Mittelfeld zu finden und Nestlé verhindern mit einem Plus von 0,6% auf 489,00 CHF noch grössere Abgaben des Gesamtmarktes.
Auf der Gewinnerseite stehen Swatch (+2,3% auf 312,75 CHF) zuoberst, gefolgt von Lonza (+1,8% auf 144,50 CHF) und Actelion (+1,6% auf 55,35 CHF). Der Uhrenhersteller hat gemäss Aussagen des CEO Hayek gegenüber den Medien in den Monaten Januar und Februar einen sehr guten Umsatz erzielt.
Im breiten Markt haben Tecan (+3,0%) nach der Publikation des Geschäftsberichts 2007 klar fester eröffnet. Der Laborausrüster hat die Vorgaben vor allem mit dem Betriebs- und dem Reingewinn deutlich übertroffen.
Swisslog stehen nach dem Zahlenausweis mit 2,6% im Plus. Das Logistikunternehmen hat den Sprung zurück in die Gewinnzone geschafft und einen positiven Ausblick abgegeben. Die Aktie hat nur kurz davon profitieren können.
Dagegen sinken Goldbach Media nach Zahlen um 4,1% und die Aktien der Industrieholding Cham um 3,1%. (awp/mc/pg)