Chinas straffere Geldpolitik drückt Euro zeitweise unter 1,36 Dollar

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,3572 (Donnerstag: 1,3718) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7368 (0,7290) Euro.


«Brandbeschleuniger»
«Das Vorgehen Chinas hat als Brandbeschleuniger gewirkt», sagte Devisenexperte Mario Mattera vom Bankhaus Metzler. Der Schritt sei «völlig unerwartet» noch vor der langen Feiertagswoche in China gekommen. Dies habe die Angst vor einer Zinserhöhung genährt. Zudem sei die Sorge vor einer starken Abkühlung der Konjunktur mit einer entsprechend geringeren Rohstoffnachfrage hochgekocht. Die chinesische Notenbank zog die Zügel am Freitag erneut etwas straffer an und erhöhte den Reservesatz für die Geschäftsbanken zum zweiten Mal im laufenden Jahr. Der Euro werde zudem weiter von der Unsicherheit belastet, wie die von der EU am Vortag zugesagte Hilfe für das hoch verschuldete Griechenland aussehen könnte. Den Märkten fehle hier Klarheit.


Enttäuschende US-Konjunkturdaten
Einen Teil seiner Verluste machte der Euro am Nachmittag nach enttäuschenden US-Konjunkturdaten wett. Nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen senden die Verbraucher unterschiedliche Signale. Zwar habe der unerwartet kräftige Anstieg der Einzelhandelsumsätze zunächst gezeigt, dass die Konsumnachfrage zu Beginn des ersten Quartals robust geblieben sei. Die überraschende Eintrübung der Konsumstimmung deute vor dem Hintergrund sinkender Aktienkurse aber darauf hin, dass die wirtschaftliche Erholung «nicht ohne Risiken» vonstatten gehe.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86910 (0,87750) britische Pfund , 122,33 (123,03) japanische Yen und 1,4650 (1,4663) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.082,00 (1.076,25) Dollar gefixt. Der Kilobarren Gold kostete 25.747,70 (25.358,25) Euro. (awp/mc/pg/25)

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