Ciba: Gewerkschaften fordern Weiterführung der Sozialpartnerschaft

Dies geht aus einer Mitteilung von Syna vom Montag hervor. Mit einem klaren Bekenntnis zur Weiterführung der mit einem guten Gesamtarbeitsvertrag geregelten Sozialpartnerschaft könnte die neue Besitzerin ein klares Zeichen setzen. Die Anerkennung der gesetzlich bedingten zwölfmonatigen Weiterführung der Lohn- und Arbeitsbedingungen reiche nicht aus. Die Syna fordert vielmehr «die integrale Weiterführung des Gesamtarbeitsvertrags». Sollte es zu Entlassungen kommen, sei ein guter Sozialplan erforderlich.


Breitseite gegen Meyer
Wenn das Ciba-Management – allen voran Verwaltungsratspräsident Armin Meyer – in der Vergangenheit «wohl nicht den besten Job gemacht» habe, so könnten die Verantwortlichen in den folgenden Monaten zeigen, ob sie «wenigstens ein Herz für ihre Mitarbeitenden haben», schreibt die Syna. Ob die Übernahme durch die deutsche BASF die richtige Lösung sei, müsse sich erst noch zeigen. Es sei aber klar gewesen, dass die Investoren «dem jahrelangen Trauerspiel» bei der Ciba nicht mehr untätig zuschauen wollten.


Ausbau der Mitwirkung «auf europäisches Niveau»
Die Gewerkschaft Unia steht der angebotenen Übernahme «grundsätzlich positiv gegenüber», wie sie mitteilte. BASF habe nicht nur klare Strategien und Visionen, sondern auch viel Erfahrung mit Tarifverträgen sowie dem Umgang mit Personalvertretungen. Wie Syna fordert auch Unia eine Weiterführung des bestehenden GAV. Unia verlangt überdies, dass die Mitwirkung in den Betrieben auf europäisches Niveau ausgebaut werde. Auf der Unia-Wunschliste stehen ferner klare Perspektiven für die Schweizer Arbeitsplätze sowie eine «industrielle Vision» mit «Neuinvestitionen» in diese.


«Verfehlte Strategie»
Dem Verband Angestellte Schweiz und der Angestelltenvertretung der Ciba (CIBAV) ist ebenfalls ein Stellenabbau bei der Übernahme durch BASF lieber als Weiterwursteln mit stetem Abbau. Sie schreibt von «verfehlter Strategie», überzahlten Aquisitionen – namentlich der Allied Colloid – sowie margenschwachen «Fehlinvestitionen». Die Angestellten fordern, dass bei einem Abbau möglichst wenig Entlassungen ausgesprochen werden. Stattdessen seien Fluktuation und Frühpensionierungen zu nutzen. Sie wollen sich auch dagegen wehren, falls rentable Segmente aus der Schweiz verlagert würden. BASF solle den Einheitsvertrag und damit die Sozialpartnerschaft weiterführen, teilten die beiden Angestellten-Organisationen gemeinsam mit. (awp/mc/ps/12)

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