Citigroup muss wieder auf eigenen Beinen stehen

Dies teilte das US-Finanzministerium am Montag in Washington mit. Den Aktienverkauf nimmt die Investmentbank Morgan Stanley in die Hand. Der Steuerzahler hatte die Citigroup in der Finanzkrise mit einer Geldspritze von 45 Milliarden Dollar stützen müssen. Einen Teil der Schulden beim Staat hat die Bank inzwischen beglichen, über die Aktienverkäufe soll der Steuerzahler auch sein restliches Geld zurückbekommen. Mit 27 Prozent sind die USA der mit Abstand grösste Aktionär des einst so mächtigen Wall-Street-Instituts.


Satte Kasse für den Staat
Für den Staat wird sich das Engagement in barer Münze auszahlen: Das ursprünglich für 25 Milliarden Dollar erworbene Aktienpaket ist nach der Erholung der Märkte aktuell 33,2 Milliarden Dollar wert. Für den schon zurückgezahlten 20-Milliarden-Dollar-Kredit musste die Citigroup zudem satte Zinsen berappen. Die Aussicht, dass der Staat bald aussteigt, liess den Kurs vorbörslich um weitere 1,4 Prozent steigen. Durch das Rettungspaket unterliegt die Citigroup einer Reihe von Beschränkungen, unter anderem bei der Bezahlung ihrer Topmanager. Bankchef-Chef Vikram Pandit etwa bezieht nur ein symbolisches Jahresgehalt von 1 Dollar.


Verlust deutlich eingedämmt
Bereits in der vergangenen Woche hatten sich die Anzeichen verdichtet, dass die Citigroup bald wieder auf eigenen Beinen stehen muss. Ihren Verlust hat sie unterm Strich bereits deutlich eingedämmt: von 27,7 Milliarden Dollar vor zwei Jahren auf 1,6 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr. Bankchef Pandit hat das Institut zurechtgestutzt und sich von riskanten Geschäften getrennt. Von den Milliardengewinnen vieler Konkurrenten wie etwa JP Morgan oder der Deutschen Bank ist die Citigroup aber noch weit entfernt. Sie zählt zu den grössten Verlierern der Finanzkrise. (awp/mc/ps/27)

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