Clariant: Operative Fortschritte im ersten Quartal

Trotz der ungewissen Konjunkturaussichten bestätigt der Chemiekonzern – anders als Branchennachbar Ciba gestern – auch den Ausblick für das laufende Jahr. Die Investoren zeigen sich sehr erfreut. Clariant weist für das erste Jahresviertel konsolidiert in Schweizer Franken einen um 2% tieferen Umsatz von 2’112 (VJ 2’156) Mio CHF aus. In Lokalwährungen resultierte indes ein Plus von 3%.


Operatives Ergebnis über Erwartungen
Der EBITDA vor Einmaleffekten erhöhte sich auf 230 (219) Mio CHF, der EBIT vor Einmaleffekten auf 167 (152) Mio CHF. Die operative Marge hat sich auf 7,9% (7,1%) verbessert. Damit schnitt Clariant operativ deutlich besser ab, als von den Analysten im Vorfeld erwartet. «Die Massnahmen, die wir zur Steigerung der operativen Performance ergriffen haben, zeitigen erste Erfolge», sagte CEO Jan Secher in der Medienmitteilung vom Mittwoch.


Konzernergbnis halbiert
Das Konzernergebnis der fortgeführten Geschäfte halbierte sich indes auf 41 (86) Mio CHF. Als Grund für den scharfen Rückgang nennt Clariant höhere Restrukturierungsaufwendungen sowie ungünstige Währungsentwicklungen. Allein die Fremdwährungseffekte hätten den operativen Gewinn mit 36 Mio CHF sowie den Reingewinn mit 44 Mio CHF belastet, so die Mitteilung. Die Währungsrelationen sollten sich nach Ansicht von Clariant jedoch bald stabilisieren. «Der US-Dollar wird nicht mehr weit unter die Parität zum Franken fallen», meinte CFO Patrick Jany im Gespräch mit AWP.


Gestiegene Rohstoffkosten
Verglichen mit der Vorjahresperiode erhöhten sich die Rohstoffkosten in der Berichtsperiode um 9%. Dieser Anstieg konnte dank Preiserhöhungen von 4% vollumfänglich kompensiert werden. Dabei wurden in allen Divisionen höhere Preise durchgesetzt. Als Folge der von Clariant verfolgten Preis- vor Volumen-Strategie sanken die Verkaufsvolumen konzernweit um 1%. In der Folge verminderte sich die Bruttomarge leicht auf 30,5 (VJ 31,1)%. Verglichen mit dem Gesamtjahr 2007 ergab sich indes eine Margeverbesserung um 1,3 Prozentpunkte. Die Bruttomarge sei trotz der stetig steigenden Rohstoffkosten nunmehr drei Quartale in Folge angestiegen.


Ausblick bestätigt
Der operative Cashflow sank infolge eines Aufbaus von Warenlagern im Vorfeld der Osterfeiertage sowie niedrigerer Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auf -6 Mio CHF von +37 Mio CHF im Vorjahresquartal. Anders als Konkurrent Ciba hält Clariant nach dem ersten Quartal am bisherige Ausblick für das Gesamtjahr fest. Das Unternehmen erwartet 2008 weiter eine höhere operative Marge vor Einmaleffekten sowie eine Steigerung des Cashflows aus laufender Tätigkeit.


«Fokussierter auftreten»
Clariant bekräftigte zudem, dass das eigene Geschäftsportfolio künftig aktiv bewirtschaftet werden soll. Der Konzern wolle sich auf Geschäfte konzentrieren, in denen eine optimierte Wertschöpfung möglich sei, unterstrich CFO Jany die Ambitionen. «Wir wollen am Markt fokussierter als bisher auftreten», sagte er gegenüber AWP. An der Börse fand der Quartalsabschluss sehr gute Resonanz. Clariant notierten nach dem Mittag in einem schwächeren Gesamtmarkt 16,93% höher auf 11,19 CHF und lagen damit deutlich an der Spitze des SMI. Auch die Analysten zeigten sich sehr angetan. Verschiedene Banken kündigten an, ihre eigenen Gewinnschätzungen zu erhöhen. (awp/mc/ps)

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