Conzzeta: Wirtschaftskrise drückt auf Ergebnis

Der Nettoumsatz sank von Januar bis Dezember 2008 um 2,3% auf 1’472,5 (VJ 1’507,0) Mio CHF, entsprechend einem Minus von 2,3%. Das organische Wachstum betrug 2,4%, Wechselkurseinflüsse wirkten sich mit -4,5% aus. In allen Marktregionen ausser in Asien, Australien und Afrika konnten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr gehalten oder gesteigert werden, teilte die in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Konsum- und Industrieprodukte sowie Immobilien tätige Industrieholding am Donnerstag mit. Die Gesamtleistung betrug im Berichtsjahr 1’489,5 (1’500,4) Mio CHF (-0,7%).


Währungseinflüsse und Sonderkosten belasten EBIT
Das Betriebsergebnis (EBIT) ging deutlich um 26% auf 97,8 (132,1) Mio CHF zurück, was eine EBIT-Marge von 6,6 (8,8)% ergibt. Hier machte Conzzeta Währungseinflüsse sowie Sonderkosten von rund 10 Mio CHF für die Einstellung der Latex-Fertigung im Bereich Schaumstoffe geltend. Weiter belasteten auch die Wertberichtigung von Goodwillpositionen mit 6 Mio CHF und Kosten für den Ausbau der Infrastruktur und der internationalen Marktpräsenz das Betriebsergebnis.


Reingewinn um mehr als die Hälfte eingebrochen
Der Reingewinn reduzierte sich um mehr als die Hälfte auf 78,8 (161,4) Mio CHF. Im Vorjahr hatte das Unternehmen allerdings mit dem Verkauf von Liegenschaften einen ausserordentlichen Gewinn von 54,8 Mio CHF erzielt. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende von 60 (70) CHF je Inhaberaktie und 12 (14) CHF je Namenaktie vor. Damit hat Conzzeta die Markterwartungen verfehlt. Die Analysten der Bank Vontobel hatten mit einem Umsatz von rund 1’540 Mio CHF, einem EBIT von 117,9 Mio CHF und einem Reingewinn von 96,4 Mio CHF gerechnet.


Unterschiedliche Sparten-Entwicklungen
Die Umsätze nach Sparten entwickelten sich unterschiedlich. Der Geschäftsbereich Systeme für Blechbearbeitung (Bystronic) erzielte im Jahr 2008 aufgrund von Währungseffekten einen tieferen Umsatz von 745,1 (793,5) Mio CHF. Volumenmässig entwickelten sich die Verkäufe wie im Vorjahr. Auch der Bereich Automationssysteme litt unter Währungseinflüssen und erwirtschaftete einen Umsatz von 73,6 (76,7) Mio CHF. Der Bereich Schaumstoffe verzeichnete laut Conzzeta erneut ein schwieriges Geschäftsjahr und schloss mit 146,3 (156,5) Mio CHF Umsatz ab.


Mammut Sports Group legt weiter zu
Die Sparte Bystronic Glass legte dagegen auf 244,6 (237,3) Mio CHF zu. Mehrere Grossprojekte für komplexe Gesamtanlagen seien erfolgreich ausgeführt worden. Das Segment Sportartikel (Mammut Sports Group) verbesserte sich auf CHF 192,6 (177,1) Mio CHF. Der Geschäftsbereich Grafische Beschichtungen, der bisher unter Industrielle Beteiligungen geführt wurde, konnte den Umsatz auf 47,5 (44,1) Mio CHF steigern. Die Bilanz wies per Ende 2008 einen Eigenfinanzierungsgrad von 75,1% sowie einen Bestand an flüssigen Mitteln und festverzinslichen Wertschriften von 347,3 Mio CHF auf.


Robert Suter ab April neuer CEO
In Kürze stehen Veränderungen im Management an: Im April übernimmt Robert Suter den Vorsitz der Konzernleitung vom zurücktretenden Heinrich M. Lanz. Derzeit läuft die Suche nach einem Nachfolger für den Leiter des Geschäftsbereichs Schaumstoffe, Heinz Dürrenberger, der Ende 2009 in den Ruhestand geht. Serge Entleitner, der dem Bereich Grafische Beschichtungen vorsteht, wird ab April Mitglied der Konzernleitung.


Kurzarbeit in mehreren Bereichen
Mehrere Bereiche mussten Anfangs 2009 Kurzarbeit einführen. Mit Blick auf 2009 erklärte Conzzeta denn auch, eine zuverlässige Aussage zur Geschäftsentwicklung sei in der aktuellen Situation nicht möglich. Fest stünden aber ein massiver Nachfrageeinbruch im Maschinen- und Anlagenbau sowie eine deutliche Reduktion der Schaumstofflieferungen für industrielle Anwendungen.


2009: Kurs in Richtung rote Zahlen
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Konsumentenstimmung und damit auf den Geschäftsbereich Sportartikel seien noch schwierig abzuschätzen. Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor bleibe die Entwicklung der Wechselkurse. Alle Faktoren zusammen liessen einen Verlust befürchten, erklärte das Unternehmen. Conzzeta weise jedoch eine gesunde Finanzierungsstruktur auf und könne die langfristigen Perspektiven trotz Rezession weiter verfolgen. (awp/mc/ps/06)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert