CS will weiter in den Heimmarkt investieren

«Die Schweiz ist das Rückgrad des gesamten Konzerns», so Meister. Er bekräftigte, dass weiter in dieses Geschäft investiert wird. Dies aus der Überzeugung, dass die Schweiz auch künftig ein sehr attraktiver Markt ist, in dem die CS weitere Marktanteile gewinnen will.  In der Schweiz werden alle Dienstleistungen des Konzerns angeboten. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass die Schweiz innerhalb des CS-Konzerns an der Spitze in der Umsetzung des «One Bank» Ansatzes steht. Trotz dieser führenden Position sieht Meister jedoch auch im Heimmarkt weiteres Potential aus der integrierten Betreuung der Kunden. Aus dieser integrierten Zusammenarbeit will die CS im Gesamtkonzern bis 2012 Zusatzerträge von 10 Mrd CHF generieren. In der Schweiz wurden im vergangenen Jahr aus der Zusammenarbeit 2 Mrd CHF erwirtschaftet.


220’000 potenzielle Millionärs-Kunden
Im Private Banking Schweiz liegt der Fokus der Geschäftstätigkeit auf den Millionären. Davon gebe es rund 220’000, erklärte Rolf Bögli, Leiter Private Banking Schweiz. 79% der verwalteten Vermögen seines Bereiches stammen von reichen oder sehr reichen Kunden. Dabei bilden ältere Kunden die Mehrheit. Über 60% der verwalteten Gelder gehören Personen, die 65 Jahre und älter sind. Die gesamte Dienstleistungspalette seines Bereiches sei auf die Bedürfnisse der reichen und superreichen Kundschaft ausgerichtet. Interessanterweise sei der Eintritt in das Geschäft mit der reichen Kundschaft auch heute die Hypothek, erklärte Bögli. Die Bank müsse deshalb hier über absolut professionelle Angebote verfügen.


Verunsicherung hält an
Weiterhin spürbar in der Kundschaft seien die Folgen der Finanz- und Wirtschaftkrise. Die Verunsicherung der Kunden sei nach wie vor beträchtlich. Als Folge davon halten die Kunden weiterhin einen höheren Anteil Cash. Zudem habe das Risikobewusstsein der Kunden signifikant zugenommen, so Bögli. Hans-Ulrich Meister sieht sein Private Banking nach der erfolgreich abgeschlossenen Reorganisation der jüngsten Vergangenheit für die kommenden Herausforderungen – insbesondere auch auf regulatorischer Ebene – optimal vorbereitet. Die CS will im Private Banking in der Schweiz weitere Marktanteile gewinnen. Wohl liege die CS hier hinter der UBS zurück, wolle aber aufholen, so Bögli.


Neugeldzufluss hält ungebrochen an
Das Private Banking zusammen mit dem Privatkundengeschäft zog 2009 rund 5,6 Mrd CHF an neuen Geldern an. Dieser positive Trend sei bisher auch 2010 weiter ungebrochen. Meister und Bögli geben sich überzeugt, in der Schweiz auch im Gesamtjahr einen positiven Neugeldzufluss zu erreichen. Dies ungeachtet aller laufenden politischen Diskussionen. Noch sei es aber zu früh, die diesbezüglichen Auswirkungen abschliessend beurteilen zu können, so Meister. Undeklariertes Neu-Geld nehme die CS nicht an, bekräftige Meister die Politik der Bank. Eine Lösung müsse aber natürlich für die «alten» unversteuerten Gelder gefunden werden. Hier sei die Politik gefordert, Lösungen zu finden, so der Schweiz-Chef.


Wichtiger Bereich Corporate & Institutional Clients
Einen wichtigen Pfeiler im Schweizer Geschäft stellt auch der Bereich Corporate & Institutional Clients dar. Das Geschäftsfeld trägt mit rund 1’200 Mitarbeitern an 30 Standorten rund 20% (1,8 Mrd CHF) zum Nettoertrag der Region Schweiz bei. Wie Barend Fruithof, Leiter Corporate & Institutional Clients Schweiz (C&IC) erklärt, soll die lokale Betreuung im laufenden Jahr mit 3 neuen Standorten (Frauenfeld, Nyon, Liestal) weiter verbreitert werden. Strategisch will Fruithof die eigene Marktstellung im Bereich Grossunternehmen und KMU weiter ausbauen. Bei den institutionellen Kunden soll die Marktführerschaft ausgebaut werden. Die CS wolle im C&IC-Geschäft nicht unbedingt in allen Bereichen die grösste aber mit Sicherheit die «beste Bank» sein, machte Schweiz-Chef Meister die Ambitionen klar. Die CS will weiter in den Bereich investieren und hier wachsen.


«Keine Kreditklemme»
Die CS sei sich ihrer Bedeutung für die Schweizerische Volkswirtschaft bewusst, so Fruithof. Eine Kreditklemme gebe es in der Schweiz nicht. Allein bei der CS sei das Kreditvolumen in der Krise um 3% gewachsen. Die Ausfälle hielten sich mit 150 Mio CHF 2009 in einem verträglich Rahmen. Die CS-Spitze warnt vor einseitigen Regulierungsmassnahmen. Regulative Vorkehrungen in den Bereichen Liquiditätsunterlegung, Einlegerschutz und Eigenkapital könnten die Kreditversorgung der Realwirtschaft und somit den Werkplatz Schweiz substantiell schwächen, so die Einschätzung. (awp/mc/ps/16)

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